AboAbonnieren

Deko und KunsthandwerkHerbstmarkt hatte Premiere in der Wildberger Glück-auf-Halle

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann zeigt zwei Besuchern mit Moos bedeckte Objekte.

Beim Herbstmarkt präsentierte Armin Baldus (r.) Anna Roth und Lothar Kißenkötter aus Bergneustadt seine grünen Kunstwerke.

Beim Hütter Herbstmarkt an neuem Ort gab es originelles Kunsthandwerk zu bestaunen. Etwa die Moosobjekte von Claudia und Armin Baldus.

Nach vielen Jahren in der Turnhalle in Wildbergerhütte öffnete der „Hütter Herbstmarkt“ der Dorfgemeinschaft Wildbergerhütte-Bergerhof erstmals seine Pforten in der Wildberger Glück-Auf-Halle, da der traditionelle Veranstaltungsort derzeit umgebaut wird.

Dennoch fanden hunderte Gäste den Weg in das Grubendorf und stöberten in den Auslagen von mehr als 20 regionalen Anbietern. Geboten wurden ihnen ein buntes Spektrum herbstlicher Deko, Malereien, Kerzen, selbstgefertigte Plüschtiere, Strick- und Filzwaren für die kalte Jahreszeit, aber auch Schaf- und Heidschnuckenfelle sowie Schals aus Lamawolle. Im Außenbereich gab es Gewürze und eine mobile Saftpresse, wo die Gäste ihr eigenes Obst verarbeiten lassen konnten.

Zum zweiten Mal beim Herbstmarkt mit dabei ist Armin Baldus, der seine Liebe zu altem Holz und Naturmaterialien mit seiner Frau Claudia künstlerisch und originell umsetzt.

Bergneustädter Besucher sind angetan

„Begonnen hat alles mit ein paar Eichenbrettern, die lange im Gras gelegen haben und schon ganz überwuchert waren“, schildert Baldus. Später seien auch noch weggeworfene Bretter hinzugekommen, die zur Wasserstandsregulierung in einem Teich verwendet worden waren, sowie Eichenbretter eines abgebrannten Fachwerkhauses. Er habe überlegt, daraus Wandbilder herzustellen und das alte Holz mit Moos zu kombinieren. Jahrelang habe er vergeblich versucht, die Polster zu stabilisieren, bis er einen französischen Anbieter fand, der das Moos unter starkem Unterdruck komplett entwässert und den Flüssigkeitsverlust anschließend durch eine Zuckerlösung ausgleicht: „Dank dieser natürlichen Konservierungsmethode behalten die Pflanzen ihre Farbe, Flexibilität und natürliche Frische ohne Bewässerung, Licht oder jegliche Pflege.“

Für die Gestaltung ist Claudia Baldus verantwortlich. Sie arrangiert Eichenbrettchen, Moos und Farbe hinter einer Epoxidharzschicht zu Collagen von Waldlandschaften, die auch schon mal einen Wasserfall integrieren. Anna Roth und Lothar Kißenkötter aus Bergneustadt sind begeistert von den vielfältigen Strukturen: „So etwas haben wir noch nie gesehen – toll, was man aus alten Sachen alles machen kann und es wirkt so natürlich.“

Erlös für Kindergarten in Wildbergerhütte

An einem weiteren Stand hat der zweitberufliche Gärtner Armin Baldus zahlreiche Kakteen in Keramiktöpfen arrangiert, die gegen eine Spende mitgenommen werden konnten: „Der Erlös ist für die Anschaffung von Obstbäumen für den Kindergarten in Wildbergerhütte gedacht.“

Mit Holz beschäftigt sich auch der Nümbrechter Dirk Becher. Er hatte etwa Tischplatten aus Mammutbaumholz im Angebot sowie beleuchtete Deko-Arrangements aus einer Schwarzen Walnuss, die im Garten seines Nachbars stand.

Daneben hatte die Dorfgemeinschaft für das leibliche Wohl bestens gesorgt. „Wir haben diesmal Schnitzel, Bratwurst und ganz traditionell Panhas und Bratkartoffeln – und Jägersoße aus eigener Herstellung“, schilderte Oliver Möschter aus dem Küchenteam. „Mit Reibekuchen und Apfelmus sowie Hafermilch für den Kaffee haben wir auch an die Vegetarier gedacht“, ergänzte Natascha Leienbach.

Die Vorsitzende des Vereins berichtete, dass der neue Veranstaltungsort mit einem größeren Parkplatzangebot hervorragend angenommen worden sei: „Nächstes Jahr machen wir das wieder in der Glück-Auf-Halle.“