Neues FörderprogrammChance für das Schwimmbad in Wildbergerhütte

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Blick in das Schwimmbad in Reichshof-Wildbergerhütte.

Die Schwimmbad-Sanierung im Reichshofer Ortsteil Wildbergerhütte wird Millionen kosten. Das gerade erst aufgelegte Förderprogramm könnte sehr hilfreich sein, um das Becken zukunftsfest zu machen.

Wenn Reichshof zum Zuge kommt, könnte ein frisch aufgelegtes Förderprogramm beim Finanzieren der Schwimmbad-Sanierung in Wildbergerhütte helfen.

Das darf man getrost eine überraschende Wendung nennen: In der Frage um die Zukunft des Schwimmbades in Reichshof-Wildbergerhütte hat sich unerwartet eine neue Tür geöffnet, und zwar in Gestalt eines neuen Fördertopfes, dessen Förderrichtlinien erst in der Vorwoche veröffentlicht worden sind. Und die scheinen exakt auf Vorhaben wie die Wildbergerhütter Beckensanierung abzuzielen.

Und so blieb am Mittwochabend der erwartete politische Schlagabtausch in der Ratssitzung aus. Stattdessen beauftragte die Politik die Verwaltung einstimmig (bei einer SPD-Enthaltung), zu klären, ob das Förderprogramm wirklich auf die Schwimmbadsanierung passt und bei positivem Ergebnis einen entsprechenden Antrag zu stellen. Dafür gab's von den mehreren Dutzend Zuschauern, denen der Sinn nach Rettung des Schwimmbades steht, schließlich sogar Beifall.

Beifall von den Zuschauern in der Ratssitzung der Gemeinde Reichshof

Sarah Schmidt, Allgemeine Vertreterin von Bürgermeister Rüdiger Gennies, hatte zuvor skizziert, dass sich Reichshof Hoffnung machen kann, dass die   neue Förderquelle auch für Wildbergerhütte sprudelt. Zweck des neuen Förderprogramms, aufgelegt von Europäischer Union und dem Land NRW, ist die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude, schilderte Schmidt, explizit auch von Schwimmbädern, wenn sie keinen Spaßbad-Charakter haben.

Gefördert werden bis zu 80 Prozent der Kosten, die mit der energetischen Sanierung in Zusammenhang stehen. Der Gemeinde spielt in die Karten, dass bei der Vergabe der Fördermittel das sogenannte Windhundverfahren zur Anwendung kommt. Das bedeutet: Förderanträge werden in der Reihenfolge des Eingangs beim Fördergeber bearbeitet. Gut für Reichshof. Schmidt: „Wir haben fertige Planunterlagen.“

Eine recht detaillierte Entwurfsplanung stellte Thomas Ludwig vom Fachbüro Soluto Plan in der Ratssitzung vor. Unterm Strich fallen nach dessen Schätzung für die Sanierung Kosten von insgesamt 6,3 Millionen Euro an, dazu kommt ein Puffer von knapp 440.000 Euro, um ein alternatives Energiekonzept zu ermitteln und auch umzusetzen.

Zu den Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, gehört, dass der Primärenergiebedarf nach der Sanierung um 50 Prozent niedriger liegen muss als zuvor, berichtete Sarah Schmidt.

Um diese   drastische Senkung zu erreichen, bedürfe es noch weiterer Überlegungen, so Ludwig. Er brachte neben entsprechenden Maßnahmen zur energetischen Sanierung des Gebäudes eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ins Gespräch, ebenso den Einsatz von Wärmepumpen und eines Speichermoduls. „Ziel ist, das Maximale aus dem Baukörper rauszuholen“, so Ludwig.

Beide Förderungen sind grundsätzlich kombinierbar — das haben wir mit den Fördergebern abgeklärt.
Sarah Schmidt

Reizvoll am neuen Förderprogramm ist für Reichshof, dass die schon zugesagte Fördersumme aus einem Bundesprogramm noch oben drauf käme, wie Sarah Schmidt betonte: „Beide Förderungen sind grundsätzlich kombinierbar — das haben wir mit den Fördergebern abgeklärt“, sagte sie, ergänzte aber, dass sich die 2,5 Millionen Euro Bundesförderung reduzieren könnten, wenn der neue Topf zu üppig sprudeln sollte. Und der Eigenanteil von mindestens zehn Prozent bleibt ohnehin bei der Gemeinde.

Ob Reichshof den Zuschlag bekommt oder nicht, dürfte sich erst im kommenden Frühjahr, vielleicht erst im Mai, entscheiden. Viel länger sollte es aber auch nicht dauern, denn sonst könnte der Gemeinde die schon zugesagte Bundesförderung doch noch durch die Lappen gehen, weil diese mit gewissen Fristen verbunden ist.

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