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DemokratiepreisEckenhagener Grundschule wird in Berlin ausgezeichnet

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mädchen hält einen Vortrag, zwei Schulkinder und eine Frau hören zu.

Kinder an die Macht (v.l.): Jonathan Heinz, Anna Fritsch und Mia Heinz waren mit Schulleiterin Sigrid Schwarzenberger in Berlin. 

Die Beteiligung der Kinder in Reichshof-Eckenhagen an Entscheidungen im Schulalltag hat die Jury des Wettbewerbs „DemokratieErleben“ überzeugt.

Die Gemeinschaftsgrundschule Eckenhagen ist in Berlin mit dem „Preis für demokratische Schulentwicklung“ der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik ausgezeichnet worden. Vier Kinder, zwei Eltern und vier Vertreterinnen des Lehrerkollegiums reisten stellvertretend für die Schulgemeinschaft in die Bundeshauptstadt und nahmen   im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der Staatsbibliothek die Urkunde entgegen.

Eckenhagener Kinder lernen, für ihre Interessen einzustehen

Die Jury des bundesweiten Wettbewerbs „DemokratieErleben“ würdigte die bisherigen Anstrengungen, in der Schule nicht nur Wissen über die Demokratie zu vermitteln, sondern die Mitbestimmung im Schulleben auch praktisch einzuüben und   den Kindern in dieser Weise zu zeigen, dass es sich lohnt, für Dinge einzustehen, die einem wichtig sind.

Das Motto „Demokratie erleben“ nimmt die GGS im Schulalltag wörtlich, berichtet GGS-Lehrerin Angelina Wagner. Im Rahmen des wöchentlichen Klassenrates haben die Kinder die Möglichkeit, eigene Ideen, Wünsche und Anregungen vorzubringen. „Diese reichen von Verbesserungswünschen für die Pausenausleihe, über inhaltliche Vorschläge zu Unterrichtsvorhaben bis hin zu der Organisation von Spendenaktionen, um den Betroffenen von Krieg und Krisen aktiv zu helfen.“

Klassensprecher machen in Eckenhagen Wahlkampf

Die Ideen   werden durch die Klassensprecherinnen und Klassensprecher in das Kinderparlament getragen. Um Klassensprecher zu werden, müssen die Eckenhagener Kinder übrigens Wahlkampfreden halten und Wahlplakate gestalten. Einige Projekte im vergangenen Schuljahr: Die Kinder nahmen die Gestaltung der Abschiedsfeier für die ausscheidenden Viertklässlerinnen und Viertklässler selbst in die Hand und beschlossen eine Mottowoche. Zudem wandten sie sich an die Gemeinde Reichshof, um ein neues Kletterseil und einen Kunstrasenplatz für den Schulhof zu erbitten. Während das Kinderparlament im Falle des Kletterseiles Erfolg hatte, gab es für den Kunstrasenplatz aufgrund der hohen Instandhaltungskosten eine Absage, berichtet Lehrerin Angelina Wagner. „Aber auch diese Erfahrung gehört zum Erleben von Demokratie eben dazu.“

Die Fahrt nach Berlin sei ein tolles Erlebnis gewesen und der Austausch mit den sechs anderen ausgezeichneten Schulen eine inspirierende Bereicherung, sagt Wagner. Es gelte nun, „Demokratie in allen Bereichen unseres (Schul-)Lebens noch fester zu verankern, um sie zu stärken und gerade in turbulenten Zeiten zu schützen“. An den Schülern soll es nicht scheitern. Jonathan (8) und Anna (10) hätten auf der Rückfahrt im Zug gesagt: „Demokratie ist etwas sehr Schönes!“ Denn: „Man hat sie im Herzen.“