Psychologischer DienstRatgeber in vielen Problemlagen für Oberbergs Schulen
Oberberg – Unterricht auf Distanz, dann wieder in Präsenz, immer wieder Corona-Tests und Quarantänen – die Pandemie hat gerade Schüler stark belastet. „Aktuell haben immer mehr Kinder und Jugendliche Angst, in die Schule zu gehen. Sie brauchen dringend ein offenes Ohr und Unterstützung“, beobachtet Bernd Christ. Er ist Mitbegründer und Leiter des Schulpsychologischen Dienstes des Oberbergischen Kreises und hilft mit seinem Team nicht nur den Schülern, die Corona aus der Bahn geworfen hat.
Seit 20 Jahren besteht der Dienst. Seitdem der Kreis im Jahr 2002 den Bedarf der Beratung erkannt und das Angebot geschaffen hat, wurden zahlreiche Familien, Schüler, Lehrkräfteund Schulsozialpädagogen unterstützt.
Geflüchtete Kinder sind neue Herausforderung
Aktuell sind es geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die den Dienst vor eine Herausforderung stellen. Um sie in den Unterricht zu integrieren, können sich Schulen an den Dienst wenden. Dort arbeiten mittlerweile sieben psychologische Beraterinnen und Berater sowie eine Beratungslehrerin. Angefangen hat alles im Januar vor 20 Jahren mit zwei Beratern und einer halben Sekretariatsstelle, berichtet der Oberbergische Kreis.
Der Schulpsychologische Dienst ist Anlaufstelle für Eltern von Kindern bis zur sechsten Klasse, etwa wenn sie Schwierigkeiten bei Lesen, Rechnen oder Rechtschreibung haben, sie unter Konzentrationsstörungen leiden oder es immer wieder Probleme bei den Hausaufgaben gibt.
Familien zunehmend verunsichert
Auch um Schüler, die durch ihr Verhalten den Unterricht stören, kümmern sich die Schulpsychologen. Doch der Job der Berater geht über solche Einzelfälle hinaus, er umfasst auch Unterstützung von Schulen bei Fragen wie Mobbing und Gewaltprävention. Lehrern wird dabei geholfen, ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Dass der Kreis mit seiner Einrichtung eine wertvolle Hilfe ist, kann Hinrich Schipper aus eigener Erfahrung berichten. Der Rektor der Rosegger-Förderschule in Waldbröl berichtet: „Unsere Schülerschaft ist im Wandel begriffen. Es gibt ständig neue Fragen, Probleme und Herausforderungen.“ Bernd Christ bestätigt, dass Familien zunehmend verunsichert seien, wenn es um die schulische Entwicklung ihrer Kinder gehe.
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Die Aufgaben des Schulpsychologischen Dienstes werden also nicht weniger. Seit zwei Jahren gibt es zusätzlich den Fachbereich „Systemberatung Extremismusprävention“, in dem eine Beratungslehrkraft die Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit unterstützt.
Wer schulischen Beratungsbedarf hat, erreicht den Dienst wochentags von 8 bis 12 Uhr unter (0 22 61) 88-4060 und per E-Mail an die Adresse schulpsychologie@ obk.de.