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„Aus der Zeit gefallen“Oberbergs Grüne kritisieren Gewerbeflächen-Wünsche

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Wie viel Gewerbe passt in Oberberg noch ins Bild? Schon jetzt ist die Region wie hier in Bergneustadt von Gewerbe und Industrie geprägt.

Oberberg – Gegen die Stimmen der Grünen hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich die Stellungnahme des Oberbergischen Kreises zur Neuaufstellung des Regionalplanes Köln abgesegnet. Für seine Fraktion begründete Seb Schäfer, dass die Grünen nicht einverstanden sind mit der ihrer Meinung nach überdimensionierten Darstellung von Gewerbeflächen im Plan: „Das ist für uns daneben und aus der Zeit gefallen.“

Grüne: Auf Kosten der Landwirtschaft

Der vom Kreis gemeldete Bedarf übersteige bei weitem das, was tatsächlich benötigt werde, kritisierte Schäfer: „Die Landwirtschaft beklagt zu Recht die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen. Zudem sind Freiflächen wesentliche Wasserspeicher.“ Im Sinne des Klimaschutzes dürfe man auf sie nicht verzichten.

Die anderen Fraktionen konnten diese Kritik nicht nachvollziehen. SPD-Fraktionschef Thorsten Konzelmann hatte vor der Abstimmung angekündigt, seine Fraktion werde der Beschlussvorlage zustimmen, weil sie 2013 auch die Gewerbeflächen-Charta von Kreis, Kommunen und Wirtschaft mitgetragen habe. Jedoch erinnerte auch Konzelmann daran, dass die zukünftige Verwendung von Siedlungsflächen und Industrieflächen der Knackpunkt bei der Neuaufstellung des Regionalplans sein wird.

FDP: Städter denken, hier gibt es nur Ackerbau und Viehzucht

Reinhold Müller (FDP) betonte, dass sich Oberberg in Sachen Gewerbeflächen in Stellung bringen müsse: „Denn städtische Regionen haben vielfach noch den Eindruck, bei uns in Oberberg werde nur Ackerbau und Viehzucht betrieben.“ Dem Kreis sei in der Stellungnahme zum Regionalplan eine Ausgewogenheit zwischen Gewerbeflächen und Freiflächen gelungen.

Konzelmann und Müller, beide auch Mitglieder des Regionalrates, erinnerten daran, dass die Neuaufstellung des Regionalplanes Köln jetzt in eine wichtige Phase eintritt. Die Offenlegung dauert noch bis Ende August.

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Die Aufgabe des Regionalrates sei es dann, die zahlreichen Stellungnahmen aller Kommunen im Regierungsbezirk zu bewerten. Müller sagte, es werde noch zwei bis zweieinhalb Jahre dauern, bis der Regionalplan endgültig verabschiedet wird.