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Corona-LockerungenDank niedriger Inzidenzen dürfen Gastronomen wieder Gäste empfangen

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Symbolbild

Oberberg – Darauf haben viele Oberberger lange gewartet: Dank sinkender Infektionszahlen und Wocheninzidenz dürfen Gastronomen jetzt wieder Gäste empfangen – zumindest unter freiem Himmel. Wir haben uns umgehört, wie Wirte und Getränkehändler auf die Lockerung reagieren.

Hat die Brauerei ausreichend Bier auf Lager?

Die Bielsteiner Erzquell Brauerei ist auf eine Wiedereröffnung der Gastronomie vorbereitet, wie deren Chef Dr. Axel Haas berichtet. Die Betriebe in der Region würden vom Fachgroßhandel bedient, der aktuell schon wieder mehr Bier geholt habe. In den Tanks der Brauerei sei jedenfalls ausreichend Bier, das jetzt nach und nach abgefüllt und von den Getränkehändlern in Bielstein abgeholt werde. Ein logistisches Problem sieht Haas nicht. „Aber auch wir beobachten die Entwicklung der Inzidenz und die Lockerungen der Corona-Beschränkungen“, so der Unternehmenschef. Und sobald die Betriebe auch drinnen wieder Gäste bedienen dürften, werde man in der Brauerei auch deutlich mehr Bier abfüllen.

Bei aller Freude über die Entwicklung sagt Haas, dass die schwere Situation für die Gastronomie noch nicht vorbei sei. Es werde noch einige Zeit brauchen, ehe die Unternehmen wieder so ausgelastet seien wie vor der Pandemie. Auf jeden Fall aber sei die Wiedereröffnung der Außengastronomie zumindest ein Silberstreif am Horizont, wie Hass es nennt.

Wie reagieren die Getränkehändler?

Ein Ende der Kurzarbeit bedeuten die Lockerungen für die Beschäftigten der Getränke Ueberberg GmbH aus Engelskirchen, deren Geschäftsführer Markus Ueberberg gerade dabei ist, den nun wieder breiteren Bedarf der Gastronomie zu disponieren. „Zum Glück“, sagt er, „sind wir als Unternehmen so breit aufgestellt, dass wir auch in der Vergangenheit beispielsweise den Fachhandel versorgen konnten.“ Allerdings falle ein wesentlicher Teil, die Veranstaltungsgastronomie, auch weiterhin weg. „Wir hatten keinen Karneval, kein Kino, keine Kultur, keine Veranstaltungen. All das fällt für 2021 komplett weg.“ Gleichwohl hoffe auch er, dass es jetzt aufwärts gehe, und – mit einem Augenzwinkern in Richtung Außengastronomie: „Die Hoffnung wächst mit Petrus.“

Wie stellt sich die Gastronomie auf die neuen Möglichkeiten ein?

Der Umgang mit den Lockerungen ist unterschiedlich. Zum einen gibt es Betriebe, die sofort wieder am Start sein wollen. Andere wollen den Neustart in aller Ruhe vorbereiten. So zum Beispiel auch der Gummersbacher Hotel- und Restaurantbetreiber Eric Stremme. Er hat sich entschieden, erst am Fronleichnamstag in der nächsten Woche wieder zu eröffnen und bis dahin alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. Bei aller Freude darüber, dass es wieder los geht, sagt Stremme, dass es wirtschaftlich nur Sinn mache, wenn er auch drinnen Gäste bedienen dürfe. „Was mache ich denn, wenn ich draußen alles voll habe, und es kommt ein dicker Regenschauer?“, fragt der Geschäftsmann, der in Gummersbach-Becke 100 Plätze in der Außengastronomie hat. Viele seiner Kunden wollten nicht unter einem Schirm sitzen. Daher hofft Stremme, dass es rasch auch drinnen wieder los geht.

Wie sind die Buchungen für das Wochenende?

Bereits am Freitag am Start ist das Bergneustädter Hotel und Restaurant Feste Neustadt. „Und wir haben schon fast alle Tische ausgebucht“, berichtet Firmenchef Axel Tomasetti. Er und sein Team freuen sich, dass es nach sieben Monaten Stillstand endlich wieder losgehe. „Und die sinkenden Inzidenzwerte lassen uns hoffen, dass wir schon bald auch drinnen Gäste bewirten können“, sagt Tomasetti. Dass es zurzeit noch bestimmte Regeln gebe, unter denen man die Außengastronomie nur betreiben dürfe, sei völlig in Ordnung. „Da können wir gut mit leben.“ Beim Thema Kontakterfassung setzt Tomasetti auf die Luca-App, die auch der Oberbergische Kreis seit Wochen zur Kontaktverfolgung nutzt. „Wir sagen das unseren Gästen im Vorfeld, dass wir damit arbeiten. Viele haben die App schon, andere laden sie sich herunter“, so Tomasetti.

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Doch die Gäste können sich im Restaurant auch handschriftlich vor Ort registrieren, was dann aber deutlich mehr Zeit und Aufwand bedeutet.

Hat der Kreis mit der Luca-App schon Erfahrungen gesammelt?

Laut schriftlicher Auskunft des Kreises ist im Gesundheitsamt bisher noch kein Kontakt aus der Luca-App verarbeitet worden. „Bisher liegen deshalb noch keine Erfahrungen hinsichtlich einer Arbeitserleichterung vor“, so die Mitteilung. Das Luca-System beschleunige im Falle eines positiven Corona-Tests die Kontaktnachverfolgung, weil Daten, die sonst erst zusammengetragen werden müssten, schon bereitstünden, heißt es weiter. Das System funktioniert auf einem Smartphone mit der Luca-App, die man sich herunterlädt. Alternativ gibt es Schlüsselbundanhänger, die über die Bürgerbüros der Städte und Gemeinden sowie im Kreishaus kostenfrei ausgegeben werden.