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„Lesefieber“-FestivalWanderung auf Humperdincks Spuren in Nümbrecht

Lesezeit 3 Minuten
Eine Wanderin im grünen Wald.

Im Wald verlaufen wird sich niemand, wenn das „Lesefieber“ am Samstag mit einer Wanderung beginnt.

In Nümbrecht-Wolfscharre hat der Komponist Engelbert Humperdinck glückliche Tage verbracht. Eine literarische Wanderung folgt seinen Spuren.

Die Faszination für den Komponisten Engelbert Humperdinck geht bei Almut Irmscher in die Kindheit zurück. „Nachdem mir mein Vater das Haus von Humperdincks Tante in Wolfscharre gezeigt hat, bin ich ein großer Fan geworden.“ Und seit sich die Nümbrechter Autorin für ihr „Bergisches Lesebuch“ in die Zeitzeugenberichte eingelesen hat, gehört sie zu den Heimatkundlern, die überzeugt sind: Humperdinck ist bei seinen Erholungsaufenthalten in der heutigen Gemeinde Nümbrecht zu seiner weltbekannten Oper „Hänsel und Gretel“ inspiriert worden. Also auf seinen Streifzügen durch das später als „Märchental“ bekannte geworden Waldstück.

Am heutigen Samstag lädt Irmscher als eine der Veranstalterinnen des „Lesefieber“-Festivals zu einer Wanderung „Auf den Spuren von Engelbert Humperdinck“ ein. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Treffpunkt ist um 15 Uhr das Dorfgemeinschaftshaus in Marienberghausen. Von dort geht es über etwas mehr als acht Kilometer nach Wolfscharre und zurück. An drei Stationen trägt Irmscher aus ihrem „Bergischen Lesebuch“ vor. Auch die Schlusseinkehr im Hotel „Zur alten Post“ ist mit einer Lesung verbunden.

In Marienberghausen steht noch Humperdincks Klavier

Im Hotel steht bekanntlich noch das alte Klavier, auf dem Humperdinck gespielt hat. „Dort hat er auch ein paar der Melodien aus ,Hänsel und Gretel' erklingen lassen, bevor sie später um die Welt zogen“, sagt Almut Irmscher. Die Autorin hat Anekdoten parat wie die von dem Auftritt eines jungen Trompeters, der vor der Gaststätte Humperdinck-Melodien spielte. „Darüber hat er sich erst furchtbar aufgeregt, weil er es für den Diebstahl geistigen Eigentums hielt, bis man ihm versicherte, dass es nur ein Scherz war.“

Achtung: Am Samstag, hat Almut Irmscher erfahren, wird im Marienberghauser Dorfgemeinschaft eine Hochzeit gefeiert, sodass Parkplätze knapp werden können – für wahre Märchenromantiker sicher kein Hinderungsgrund, an der Wanderung teilzunehmen.

Durchs eigentliche „Märchental“ führt die Wanderung übrigens nicht, die Strecke wäre sonst zu weit. Wer auf diesen Humperdinck-Spuren wandern möchte, kann sich einer der speziellen Wanderungen anschließen, die die Nümbrechter Tourist-Info auch bei den laufenden „Bergischen Wanderwochen“ und für angemeldete Gruppen anbietet.

Im Rahmen des Nümbrechter „Lesefiebers“ geht es am Sonntag märchenhaft weiter. Um 18 Uhr beginnt in der Burgküche von Schloss Homburg eine Lesung. Der Schauspieler und Hörbuchverleger Thomas Zieler trägt „Das Zauberklavier“ und „Prinzessin Zitrinchen“ von Heinrich Seidel vor. Angekündigt sind „zwei Märchen voller Wortwitz und hintergründiger Bezüge – nicht nur für Erwachsene“. Die Harfenistin Lorena Wolfewicz spielt passende Musik. Es wird gebeten um Anmeldung unter (0 22 93) 2811.