Bürgermeister Redenius setzt darauf, dass die Gemeinde dadurch keine weiteren Asylsuchenden unterbringen muss. Ein geeignetes Gelände wurde schon gefunden.
Neue SammelunterkunftNümbrecht will Erstaufnahme von Geflüchteten übernehmen
Die Gemeinde Nümbrecht hat sich bei der Bezirksregierung als Standort für eine Unterkunft zur Erstaufnahme von 400 bis 500 Flüchtlingen angeboten. Gebaut werden soll die Einrichtung demnach auf einem Gelände an der Landstraße zwischen Elsenroth und Marienberghausen. Bürgermeister Hilko Redenius berichtete in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend, dass Vertreter der Bezirksregierung das Gelände bereits besichtigt und für geeignet beurteilt haben. Entschieden sei aber noch nichts.
Während die Stadt Gummersbach sich gegen entsprechende Pläne der Landesregierung für den Sandberg vehement gewehrt hat, geht die Gemeinde Nümbrecht in die Offensive. Der Bürgermeister informierte die Gemeinderatsmitglieder in einer Tischvorlage über die Einzelheiten. Demnach geht es ihm darum, mit einer neuen großen Sammelunterkunft die Gemeinde vom Aufnahmedruck zu entlasten.
Bürgermeister will Nümbrechter Wohnungsmarkt entlasten
Mit dem Bau einer Unterkunft durch das Land würde die Gemeinde aus dem üblichen Verteilschlüssel herausgenommen. „Eine wöchentliche Zuweisung von obdachsuchenden Menschen fände in diesem Fall dann nicht mehr statt.“ Als es 2015/2016 in Bierenbachtal eine große Unterkunft gab, habe sich die Zahl der sonst unterzubringenden Geflüchteten verringert, berichtet Bürgermeister Redenius.
Wie damals müsse die Gemeinde weniger Wohnungen anmieten, wodurch sich der Druck auf den Wohnungsmarkt verringert. Zudem entspanne sich die Situation in den Kitas und Schulen. Wie viele Kommunen, sei Nümbrecht stark von den Ereignissen in der Ukraine und an anderen Krisenherden betroffen, erläutert Redenius. Derzeit kämen wöchentlich bis zu zehn Menschen nach Nümbrecht auf der Suche nach einer sicheren Bleibe, teilt Redenius mit. Die verfügbaren Unterkünfte seien vollständig belegt. Die Anfang des Jahres in Berkenroth errichteten Container würden schon wieder aufgestockt.
„Die Migrationspolitik der Bundesregierung stellt gerade die Städte und Gemeinden vor nicht zu bewältigende Aufgaben“, schreibt der Bürgermeister in der Mitteilung. Die Gemeinde sei am Limit. „Wenn wir dieses Problem nicht auf dem Rücken dieser Menschen austragen wollen, die auf der Suche nach Obdach zu uns kommen, müssen wir jetzt handeln.“
Die in der neuen Erstaufnahme untergebrachten Menschen würden nur für eine vorübergehende Zeit in Nümbrecht bleiben und bald nach dem üblichen Schlüssel an andere Kommunen verteilt. Die Eigentümer des Geländes zwischen Elsenroth und Marienberghausen seien bereit, ihre Grundstücke für einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren zu verpachten, berichtet Redenius. Wenn das Land das Angebot annimmt, würde die Gemeindeverwaltung in einem Akt der Amtshilfe das Gelände für die Errichtung der Erstunterkunft vorbereiten und erschließen. Auch diese Kosten würden vom Land übernommen.