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Kunstausstellung in NümbrechtJörg Angelkorte stellt sein Lebenswerk aus 40 Jahren vor

Lesezeit 2 Minuten

Jörg Angelkorte machte sich mit der Gestaltung der Innenräume des damaligen Jugendzentrums Wiehl einen Namen.

Nümbrecht – Vorsichtig aber routiniert zieht Jörg Angelkorte mit einem Glasschneider eine gewellte Linie durch eine Glasplatte. Gebannt sehen ihm die Besucher dabei aus der Ferne zu. Lediglich ein leises Kratzen ist zu hören, bevor der Künstler sich umdreht und statt einer nun zwei Glasscheiben in den Händen hält. „Man muss vorsichtig sein, das Glas kann auch schnell zu Bruch gehen“, weiß Angelkorte aus eigener Erfahrung.

Mit der Demonstration endete die Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „Jörg Angelkorte – Ein Lebenswerk“.

Ausstellung kann drei Wochen besichtigt werden

Für rund drei Wochen sind in der alten Kapelle der ehemaligen Familienbildungsstätte der evangelischen Landeskirche, Freibadstraße 3, Gemälde, Zeichnungen, Opalescentglas, Leuchtobjekte und zahlreiche Fotos aus vier Jahrzehnten Schaffenszeit des Künstlers zu sehen. Der Verein „Kultur in der Kapelle“ hat dem in Wiehl geborenen Angelkorte den Raum für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, danach wird die Kapelle mit „EU-Leader“ Geldern renoviert. „Wir haben die Kapelle von der Genossenschaft Haus Bierenbach gemietet.

Die Ausstellung ist die erste Veranstaltung unseres Vereins, darauf haben wir uns schon lange gefreut“, begrüßte Vereinsvorsitzende Dorothea Wirtz die rund 30 Besucher. Für die Laudatio war die Kunsthistorikerin Melanie Karolzyk extra aus Bonn angereist. „Normalerweise rede ich bei Eröffnungen in großen Kunstgalerien. Ich bin dabei aber noch nie in den Genuss einer persönlichen Begegnung mit dem Künstler gekommen“, erklärte sie, warum diese Eröffnung etwas Besonderes für sie sei.

Zweites Standbein als Masseur und medizinischer Bademeister

Angelkorte wurde 1956 als Sohn eines Schreiners auf einem kleinen Bauernhof in Angfurten geboren. Sein Vater war es, der ihm Perspektive, Farbenlehre und Kompositionen lehrte. „Er schenkte mir meinen ersten Aquarellkasten und einen Pinsel“, lächelte der Künstler in Erinnerung an seinen Vater. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte Angelkorte den Beruf des Kunstglasers. Zu diesem Zeitpunkt machte er sich mit ersten Ausstellungen und Aufträgen, unter anderem die Gestaltung der Innenräume des damaligen Jugendzentrums Wiehl, einen Namen.

Er arbeitete in verschiedenen Ateliers und Werkstätten, bevor Angelkorte 1988 einen zweiten Berufsweg als Masseur und medizinischer Bademeister einschlug und direkt die Zusatzausbildung in Shiatsu, Fußreflexmassage und Ayurveda in Indien anschloss.

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Nach seiner Rückkehr nach Wiehl 1999 arbeitete er bis 2018 als mobiler Masseur. Angelkorte ist Mitbegründer der „Gemeinschaft im Haus Bierenbach“, seit 2019 Genossenschaft Haus Bierenbach. Seit 2020 ist die Genossenschaft auch Eigentümer des ehemaligen Seminarzentrums samt Umlage.

Besichtigt werden kann die Ausstellung noch für maximal drei Wochen in Begleitung des Künstlers nach vorheriger Anmeldung unter der Telefonnummer (0179) 7 17 26 65. Die Bilder stehen zum Verkauf.