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Nach SEK-EinsatzMutmaßlicher Schütze aus Nümbrecht-Mildsiefen ist wieder auf freiem Fuß

Lesezeit 2 Minuten
Eine vom SEK aufgesprengte Türe.

Durch die Sprengung wurden Türe und Teile des Mobiliars im Flur zerstört.

Der 64-Jährige soll am Samstagabend auf seine Frau geschossen haben.  Ermittelt wird gegen ihn wegen gefährlicher Körperverletzung.

Gut einen Tag nachdem eine 42 Jahre alte Frau in der Nümbrechter Ortschaft Mildsiefen vermutlich von ihrem Ehemann (64) angeschossen und dadurch lebensgefährlich verletzt worden ist, berichtet Staatsanwalt Martin Kriebisch von der Staatsanwaltschaft Bonn am Montag: „Der Gesundheitszustand der Frau hat sich wieder etwas verbessert.“

Der Nümbrechter, der seiner Frau laut Berichten von Zeugen vor Ort nach einem Streit in den Bauch geschossen haben soll, sei derweil aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, berichtet Kriebisch weiter. In einem ersten Verhör habe der 64-Jährige zugegeben, dass es am Samstagabend zu einer Unstimmigkeit zwischen ihm und seiner Frau gekommen sei. Zum Motiv für eine Schussabgabe macht die Staatsanwaltschaft am Montag keine Angabe.

Ermittlung gegen den Nümbrechter wegen gefährlicher Körperverletzung

Nur so viel: Die Beteiligung einer dritten Person könne man zum jetzigen Zeitpunkt ausschließen. „Wir ermitteln aktuell wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Mann und nicht wegen versuchten Totschlags“, sagt Staatsanwalt Martin Kriebisch. Es lägen – zumindest nach derzeitigem Ermittlungsstand – keine Gründe vor, die eine Haft des 64-Jährigen aus Nümbrecht zulassen würden. Der Nümbrechter dürfte mittlerweile nach Hause zurückgekehrt sein.

Auf die Nümbrechterin geschossen worden sein soll laut Polizei Köln und Staatsanwaltschaft Bonn am Samstagabend gegen 21.20 Uhr. Danach hatte es die schwer Verletzte noch geschafft, zu Verwandten zu flüchten. Diese hatten die Polizei und den Rettungsdienst verständigten. Wenig später waren ein Großaufgebot der Polizei und das Spezialeinsatzkommando nach Nümbrecht-Mildsiefen ausgerückt.

Gegen 2 Uhr am Sonntag wurde dort die Haustüre gesprengt und der 64-jährige Ehemann vorläufig festgenommen. Dass er bei der Festnahme von Polizeihunden verletzt worden sein soll, konnte Staatsanwalt Martin Kriebisch am Montag weder bestätigen noch dementieren.

Bestätigt wird von der Staatsanwaltschaft Bonn dagegen, dass im Haus des Ehepaars in Mildsiefen mehrere Waffen gefunden wurden. „Welche Waffen das genau waren, ob sie verboten sind, ob sie geladen waren oder sogar griffbereit lagen, dazu kann ich zurzeit noch nichts sagen“, so Kriebisch weiter. Dies sei ebenfalls Teil der weiteren Ermittlungen gegen den Nümbrechter. Die gefundenen Waffen seien sichergestellt worden.