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KommentarEin Recht auf Antworten

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Wohncontainer in Nümbrecht-Berkenroth.

In Nümbrecht-Berkenroth steht ein Container zur Unterbringung von Flüchtlingen. Weil die Gemeinde keinen Platz mehr hat, soll er im Januar ein zweites Stockwerk bekommen.

In Nümbrecht soll eine große Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge entstehen. Die Nachbarn brauchen Antworten, kommentiert Torsten Sülzer.

Es gibt Sorgen und Bedenken bei den Menschen in Marienberghausen, und das ist auch selbstverständlich. Es gibt jede Menge offene Fragen, und die Bewohner des malerischen Örtchens haben ein Recht auf Antworten. Denn diesmal geht es nicht um eine Flüchtlingsunterkunft für 40 Menschen, sondern um Pläne für eine Einrichtung, in der unter Umständen jahrelang bis zu 500 Menschen leben sollen, also mehr als in dem Dorf nebenan; in einem Dorf mit überschaubarer Infrastruktur und ohne angemessenen ÖPNV.

Thema ließe sich leicht missbrauchen

Die Menschen ärgern sich auch deshalb, weil sie nicht eher in die Überlegungen eingebunden worden sind. Das lässt sich jetzt nicht mehr ändern, aber ab sofort sollten sie jederzeit wissen, wie es aktuell um die ganze Planung steht. Was nicht passieren darf ist, dass die Menschen in Marienberghausen und in Elsenroth das Gefühl bekommen, dass sie dem Lauf der Dinge für die nächsten Jahre machtlos ausgeliefert sind und dass Gemeinde und/oder Bezirksregierung Nägel mit Köpfen machen, ohne die Auswirkungen auf den sozialen Frieden absehen zu können.

Es ist gut, dass die evangelische Kirche ein Forum zum Austausch anbietet. Es gewährleistet, dass jeder offen seine Meinung äußern kann, dumpfe Fremdenfeindlichkeit dabei aber unterbleibt. Klar ist nämlich auch: Das Thema ließe sich leicht missbrauchen von Stimmungsmachern, die ihre ganz eigenen Agenda verfolgen.