Der SSV Nümbrecht richtet die Finalspiele in der GWN-Arena aus. Siege für die HSG Marienheide/Müllenbach und die Frauen des HC Gelpe/Strombach.
Handball-KreispokalSSV Nümbrecht gewinnt die Nervenschlacht gegen den HC Gelpe/Strombach
Zwischen Freude, Abschied und Anfang bewegte sich das Handball-Kreispokalfinale, das der SSV Nümbrecht in der GWN-Arena ausrichtete. Mit seinen Oberliga-Handballern traten die Hausherren am frühen Abend im Finale der Männer gegen den Nordrheinligisten HC Gelpe/Strombach an und gewannen mit dem 22:21 (12:10)-Sieg den Pokal.
Die Handballer der HSG Marienheide/Müllenbach sicherten sich mit dem 26:21 (9:7)-Erfolg gegen den Ligakonkurrenten CVJM Waldbröl das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg. In die neue Verbandsliga wollen die Marienheider aber nicht aufsteigen. Und der Zunft-Kölsch-Pokal war denn auch das Abschiedsgeschenk an Trainer Jan Hendrik van Münster und seinen Co Marcus Schneider, die nach der „Super-Saison “aufhören, um „frischen Wind“ hereinzulassen. Sie übergeben an Fabian Mielke und den spielenden Co-Trainer Timo Montag.
„Wir haben die Differenz zum vergangenen Jahr halbiert“, freute sich Jan Bluhm, Trainer der Landesliga-Handballerinnen der SG Oberbantenberg-Wallefeld. Seine Handballerinnen hielten vor allem in der ersten Halbzeit gut dagegen, verloren am Ende aber mit 25:43 (13:20) gegen die Nordrheinliga-Handballerinen des HC Gelpe/Strombach. Bei den Strombacherinnen gab es trotz des Gewinns des Volksbank-Oberberg-Pokals auch Tränen. Für sechs Spielerinnen war es das letzte Spiel für den HC. Darunter Desiree Horn (23), die mit 20 Treffern fast die Hälfte aller Strombacher Tore erzielt hatte. „Es ist ein bisschen die Luft raus“, sagte sie, dass sie ihr Studium im Sportmanagement beenden und mal Zeit haben wolle, etwas Neues auszuprobieren. Ganz oben steht im Herbst der München Marathon für sie.
Weiter wird Maren Büker, die mit VfL-Handballer Tom Jansen nach Hamm wechselt, die Mannschaft verlassen, ebenso wie Sabrina Kirchhoff, die zurück zum SSV Nümbrecht geht. Torhüterin Saskia Schmidt wird Betreuerin und Co-Trainerin Anna Henn-Lochtenbergh wird ins Trainerteam der zweiten Mannschaft und der A-Jugend wechseln. Dazu kommt, dass Kira Blohme und Maria Eisenbach schwanger sind. So wird HC-Trainer Philipp Wilhelm mit neuen Spielerinnen am 28. Mai in die Saisonvorbereitung starten.
Einen Neuanfang gab es für 43 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, die in der Nebenhalle unter der Leitung von Benedikt Scharf, Jan Welke, Fabian Förster, Lukas Kirchner und Lindsay Kader ihren Schiedsrichter-Lehrgang absolvierten. 37 von ihn bestanden die Prüfung, sechs müssen nochmal nachlegen. „Ab 13 Jahren sind die Schiedsrichter“, erzählt Jan Welke. Darunter sind auch drei ganz besondere Gespanne: So pfeift Christina Büsse (CVJM Waldbröl) mit ihrem Sohn Felix (16). Eine Konstellation, die es im Kreis so noch nicht gab. Arwed Seitz tritt mit Sohn Niklas (HC Gelpe/Strombach) an und Thorsten Albrecht mit Tochter Joana (HSG Marienheide/Müllenbach). Sie und alle anderen wurden in der Pause des Frauenspiels begrüßt. Vom Handballkreis mit dem Vorsitzenden Udo Kolpe und Spielwart Karl-Walter Marx wurden die Meistermannschaften von der männlichen und der weiblichen E-Jugend über die Senioren bis zu den Regionalmeisterinnen der weiblichen B-Jugend geehrt.
Zunft-Kölsch-Pokal: Männer HKO-Runde: CVJM Waldbröl – HSG Marienheide/Müllenbach 21:26 (7:9)
Knapp zehn Minuten vor Schluss hatten die Waldbröler dank ihres starken Torhüters Raphael Schulz zum 18:18 ausgeglichen. Doch die favorisierten Marienheider übernahmen erneut die Partie, auch weil beim Liga-Konkurrenten in der Schlussphase die Kräfte schwanden. „Es war ein Duell der beiden angriffsstärksten Mannschaften der Liga“, sagte CVJM-Trainer Christian Mertes, der seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis ausstellte. Es sei der Schlusspunkt auf eine Super-Saison, freute sich sein Gegenüber Jan Hendrik van Münster .
Tore CVJM Waldbröl: Bourbones (5), Klein (4/1), Braune (3), Riederer (3), Souliman ( 3), Meissner (2), Holländer (1).
Tore HSG Marienheide/Müllenbach: Eisenbach (10/1), Butenberg (3), Kramer (3), Höttgen ( 3), Sachse, (2), Bansen (2/1), Lomberg (1), L. Lichtinghagen (1), T. Lichtinghagen (1).
Volksbank-Oberberg-Pokal der Frauen: SG Oberbantenberg-Wallefeld – HC Gelpe/Strombach 25:43 (13:20).
Die favorisierten Strombacherinnen brauchten eine Weile bis sie die von Trainer Philipp Wilhelm genannte Fahrlässigkeit ablegten und statt Halbgas auf Vollgas spielten. Dazu kam eine über 60 Minuten starke SG-Torhüterin Alina Huppertz, die einige der schnellen Gegenstöße parierte. Von 8:7 (17.) legten die Strombacherinnen bis zur Pause auf 20:13 vor und bauten nach dem Wiederanpfiff den Vorsprung immer weiter aus. Beim 39:19 (52.) waren es erstmals 20 Tore. „Wir hatten vorher nur zweimal mit Harz trainiert“, sagte SG-Trainer Jan Bluhm. Trotz der hohen Niederlage habe seine Mannschaft auch bei der dritten Finalteilnahme in Folge über 60 Minuten gute Laune gehabt. Jetzt stehe noch die Abschlussfahrt an, ehe die Planungen für die Verbandsliga in der kommenden Saison beginnen.
Auch HC-Trainer Philipp Wilhelm war nach dem Abpfiff zufrieden. Nachdem sein Team ins Spiel gefunden hatte, habe er auch A-Jugendliche und alle drei Torhüterinnen einwechseln können. Bei den Nordrheinliga-Handballerinnen stehen noch zwei Trainingseinheiten an, ehe am Mittwoch der Saisonabschluss gefeiert wird und es dann erst Ende Mai weitergeht.
Tore SG Oberbantenberg-Wallefeld: Wingenbach (8/2), Landsberg (6/3), Schmalenbach (5), Großmann (2), Kirchner ( 2), Wippermann (1), Herhaus (1).
HC Gelpe/Strombach: Horn (20), Blumberg (6), Wlodarek (5), Kuba (3), Szakacs (2), Ranke (2), Viebahn (2), Büker ( 2), Kirchhoff (1).
Zunft-Kölsch-Cup: Männer HVM-Runde: SSV Nümbrecht – HC Geloe/Strombach 22:21 (12:10).
In der Schlussphase war es ein Nervenspiel. Nümbrecht ging nach einem schönen Spielzug über den Kreis durch Fabian Benger mit 21:18 (54.) in Führung. Anschließend begann das große Flattern. Nach dem 21:19 durch den besten Offensivspieler der Partie Julian Mayer vergab Luca Reuber die Chance zum Anschluss für die Gäste. Nümbrecht machte es aber auch nicht besser, und nach einem Fehlpass von Dominik Donath traf Felix Maier per Tempogegenstoß zum 21:20 (57.). Nach einer tollen Parade von HC-Torhüter Islam Elnoamany war es erneut Julian Mayer, der mit seinem zwölften Treffer ausglich. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Dominik Donath warf daneben, Julian Mayer scheiterte am Pfosten und Jannik Lang holte mit dem letzten Ball vor dem drohenden Zeitspiel einen Siebenmeter raus, den er zwölf Sekunden vor Schluss selbst verwandelte. Nach einer weiteren Auszeit von HC-Trainer Markus Murfuni schaffte es der Favorit nicht mehr, einen konstruktiven Angriff zu kreieren und der Jubel in der Halle kannte keine Grenzen mehr.
Bis dahin war es ein Spiel mit Höhen und Tiefen. Die Nümbrechter begannen nervös, aber nach dem 0:2 (4.) fingen sie sich und gingen 4:2 (11.) in Führung. Bis zum 9:6 durch Routinier Harry Roth per Tempogegenstoß war es eine überzeugende Performance der Gastgeber, die leidenschaftlich verteidigten und mit Tom Rydzewski einen starken Rückhalt hatten. Darüber hinaus verwandelte Roth alle fünf Siebenmeter und warf sieben der ersten neun SSV-Tore. Gelpe/Strombach hatte ebenfalls gute Chancen, aber die Wurfquote war zu schwach. Zur Pause führte der SSV verdient mit zwei Toren, und auch nach dem Wechsel wirkten sie wacher und entschlossener.
Das 16:12 durch Harry Roth (36.) war die Folge, aber der Gast ließ sich nicht abschütteln und kam durch Felix Maier (45.) zum 17:17-Ausgleich. In der Schlussphase war es dann die eingangs erwähnte Nervenschlacht mit dem besseren Ende für Nümbrecht. „Sie haben verdient gewonnen. Wir sind zu fahrlässig mit unseren guten Chancen umgegangen“, resümierte HC-Trainer Markus Murfuni und fügte hinzu: „Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass mal ein anderer den Pokal holt.“ SSV-Trainer Manuel Seinsche hat es zwar gehofft, aber damit gerechnet hatte er nicht: „In der Kabine vor dem Spiel haben wir zum ersten Mal daran geglaubt und wir haben alles dafür getan.“ Besonders hervor hob er die leidenschaftliche Abwehrleistung und die Geschlossenheit im Team.
Tore Nümbrecht: Roth (9/5), J. Lang (4/1), Schröter (3), Donath, Schanz (je 2), Benger, Dissmann (je 1).
Tore Gelpe/Strombach: Mayer (12/1), F. Maier, Brüning, Altjohann, Viebahn (je 2), Feuerbach (1).