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FußballNümbrechter Trainer engagiert sich für Integration

Lesezeit 3 Minuten
Abdoul Schwotzer Conde steht auf einem Fußballplatz und hält ein blaues Hütchen in der Hand, links von ihm steht ein Jugendlicher mit einem Fußball in den Händen.

Abdoul Schwotzer Conde beim Fußball-Camp SSV Nümbrecht.

Vor 21 Jahren kam Abdoul Schwotzer-Condé aus Guinea nach Oberberg und engagiert sich heute im Fußball

Die Bälle werden für die Kinder verteilt, die Markierungen für die Dribblings platziert und ein Mann steht als Trainer im Zentrum des Fußballplatzes und gibt seine Anweisungen. Für den aus Guinea stammenden und seit 21 Jahren in Oberberg lebenden Abdoul Schwotzer-Condé ist die Nachwuchsarbeit in den Reihen der Fußballer des SSV Nümbrecht Ehrensache.

Fußball-Legende Fredi Hennecken vertraut seinem Vetreter

Schon seit Jahren wird das unter den Kindern und Jugendlichen beliebte „Fußball-Camp“ auf dem Sportplatz des SSV Nümbrecht an drei Tagen durchgeführt — unter der Leitung von Fredi Hennecken. „ Als der jetzt verhindert war, fragte er mich, ob ich das in diesem Jahr als Trainer leiten möchte“, sagt Abdoul Schwotzer-Conde etwas bescheiden.

Die insgesamt 55 Kids der Jahrgänge 2010 bis 2017 hatten in jedem Fall wieder ihren Spaß während des Fußball-Camps. „Wir haben einige Talente gesichtet und es ist wichtig, dass die Kinder sich bewegen und Freude am Fußball haben“, sagt der 38-jährige Abdoul Schwotzer-Conde, der jüngst seine Trainer-C-Lizenz abgelegt hat und in Nümbrecht die zweite Mannschaft der D-Jugend trainiert.

Beim SSV die Trainer mit C-Lizenz

So trainierten die Kinder während des Fußball-Camps fleißig, spielten an den drei Tagen jeweils ein Turnier in jeweils zehnminütigen Spielen und es gab auch immer ein gemeinsames Mittagessen:„Die weiteren sechs Trainer aus Oberberg und ich haben die Trainingseinheiten durchgeführt und die Kinder betreut – die spielten dann eine WM und EM sowie auch ein Champions-League-Turnier hier auf dem Platz“, beschreibt Abdoul Schwotzer-Conde.

„Der beste Torwart, die besten Torschützen, Verteidiger sowie besten Spieler eines jeden Turniers sind dann ausgezeichnet worden und für alle Kinder gab es am Ende die Urkunden und Medaillen“, erklärte der Nümbrechter das Konzept. Auch die Spiel-Taktik wurde den Kindern vermittelt sowie das Trainieren und Spielen in Viererteams gegeneinander.

Vater der Nümbrechter Integrations-Mannschaft

„Da konnten wir einige herausragende Talente entdecken“, berichtet der Fußballtrainer. Ohnehin engagiert sich Abdoul in vielfältiger Weise und fühlt sich bestens in die Gesellschaft integriert:„Es macht Spaß, sich nützlich zu machen und mit den Kindern zu arbeiten, damit diese die positiven Dinge des Lebens über den Fußball mitnehmen können“, sagt er.

In Oberberg hat er bereits eine Integrationsmannschaft beim SSV Nümbrecht mit ins Leben gerufen:„Dafür bin ich in 2010 ins Rathaus gegangen und habe gefragt, ob man eine solche Fußballmannschaft aus den Bewohnern aus dem Asylheim gründen könnte – heute spielen in den Team 17 Fußballer aus verschiedenen Nationen“, beschreibt Abdoul Schwotzer-Condé, der zudem im Vorstand im Kultur- und Integrationszentrum Oberbergischer Kreis tätig ist sowie sich auch im Elternnetzwerk NRW im Vorstand engagiert.

Aktiv im Integrationszentrum Oberberg

Abdoul Schwotzer-Condé ist 2002 aus dem westafrikanischen Staat Guinea nach Deutschland gekommen, ist verheiratet und hat sechs Kinder. Seit 2009 hat Abdoul Schwotzer-Condé die deutsche Staatsangehörigkeit. Seine Frau hat er in Denklingen kennengelernt, die Familie lebt heute in Nümbrecht.

Der Fußballtrainer arbeitet derzeit in der Produktion als Prüfer in einem technischen Textilunternehmen bei Müller Textil in Drabenderhöhe und hat auch bereits zuvor in verschiedenen oberbergischen Unternehmen als Fachkraft für Lagerlogistik gearbeitet.