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111 JahreFeuerwehr Winterborn bekommt zum Jubiläum neues Gerätehaus

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In Kontrast zu den roten Einsatzwagen präsentiert sich das neue Gerätehaus in W interborn in schlichtem Anthrazit. 

Winterborn – „Das war eine Punktlandung – sowohl in finanzieller als auch terminlicher Hinsicht“, berichtete Bürgermeister Hilko Redenius erfreut den rund 200 geladenen Gästen bei der offiziellen Übergabe des neuen Feuerwehrgerätehauses nach zwei Jahren Bauzeit an die Löschgruppe in Nümbrecht-Winterborn.

Während solche Gebäude häufig „Energieschleudern“ seien, so Redenius, sei er besonders stolz darauf, dass der 1,65 Millionen Euro teure Bau mit 619 Quadratmetern Nutzfläche in etwa die gleiche Heizenergie benötigt wie das alte, nur halb so große Feuerwehrhaus. Zudem verursache das Gebäude keinerlei Kohlendioxidemissionen und komme ohne das Verheizen fossiler Brennstoffe aus. Möglich wird dies durch den Einsatz einer „Reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpe“ und die Nutzung von 100 Prozent Ökostrom der Gemeindewerke Nümbrecht.

„Glück, dass im alten Feuerwehrhaus nicht Schlimmes passiert ist“

Redenius betonte, wie wichtig die Feuerwehreinheit Winterborn für die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfristen sei, um gemeinsam mit den anderen sechs Standorten jeden Punkt der Gemeinde in maximal acht Minuten nach der Alarmierung erreichen zu können. Oberbergs Kreisbrandmeister Wilfried Fischer sah das Gebäude mit nun umfangreichen Schulungsmöglichkeiten auch als Motivation der Einsatzkräfte.

In einem feierlichen Akt übergab Redenius ein als Schlüssel geformtes Hefegebäck an Udo Müller, den Leiter der Feuerwehr Nümbrecht. Der erklärte, dass das Gebäude in „weiße“ und „schwarze“, also saubere und kontaminierte Bereiche unterteilt sei und den Unfallverhütungsvorschriften entspräche: „Wir können von Glück reden, dass in dem alten Feuerwehrhaus nicht noch Schlimmes passiert ist.“

Atemschutzgeräte lagerten früher im Kinderzimmer

Schon seit dem 1. August wird das Gebäude von der Winterborner Einheit genutzt, seitdem sind die Wehrleute zweimal aus ihrem neuen Domizil ausgerückt. Der letzte Einsatz war in der Nacht zum Samstag, als ein Gartenhausbrand gemeldet war, der sich dann aber als Brand eines Backes entpuppte – und schnell gelöscht werden konnte.

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Löschgruppenführer Andreas Brücher gab einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Winterborner Feuerwehr, die nach ihrer Gründung 1908 nun auch ihren 111. Geburtstag feiert. Dafür gab es dann am Abend 111 Minuten lang Freigetränke für die Gäste aus dem Dorf und befreundete Löschgruppen.

Bei einer Führung durch die Räumlichkeiten zeigte Brücher auch die umfangreiche Ausstattung mit untereinander vernetzten Bildschirmen und Kommunikationsmitteln. Darüber hinaus wird in Winterborn die gesamte Atemschutztechnik für die Gemeinde mit etwa 50 Atemschutzgeräten vorgehalten. Harold Mayer, Vorstandsmitglied des Fördervereins, verriet schmunzelnd, wo die Geräte früher deponiert waren: „Das lagerte alles im Kinderzimmer der ehemaligen Feuerwehrwohnung im alten Feuerwehrhaus.“