Weihnachtliche PaveierKölner Mundartband zu Besuch in Morsbach
Morsbach – „So kam es, dass der Kölner zum ersten Mal Schnee sah – davon werde ich meinen Enkeln noch in 20 Jahren erzählen“, scherzte Sänger Sven Welter bei der „Kölschen Weihnacht“ am Mittwochabend über seinen Besuch in der Kulturstätte Morsbach. „In Köln liegt kein bisschen.“ Der Heimatverein hatte dieses besinnliche, lustige und schwungvolle Vorweihnachtskonzert anlässlich seines 125-Jährigen Bestehens unter 2G-Bedingungen organisiert.
Nach der Einstimmung mit „Nit alle Engel han Flüjel“ sowie Liedern über das Jahresende („Dä Kalender“) und den Festschmaus („Wat dat jot rüch“), las Gitarrist und Sänger Hans Ludwig „Bubi“ Brühl eine Weihnachtsgeschichte vor. Besinnlich ging es weiter. Die Erinnerungen an die eigene Kindheit besang die Band gefühlvoll in dem Song „Wor et nur ne Draum“.
Bereichert wurde das Programm der Paveier durch die Band „Kempes Feinest“ mit Frontfrau Nici Kempermann, die in Karnevalszeiten wie ein Wirbelwind über die Bühne fegt. Beim ersten Stück „Bring mich noh Huss“ noch um eine ruhigere Tonart bemüht, brachte sie das Publikum mit „Wemmer hät, soll m’ jevve“ so richtig in Wallung. Nach der Pause kam die Pavier komödiantisch daher, um ihr Stück „Hillich Ovend om Dom“ vorzutragen. Richtig weihnachtlich wurde es danach mit der Sopranistin Constanze Störk vom Bodensee, die mit ihrer kristallklaren Stimme „Mariä Wiegenlied“ sang. „Ich hab noch was“, sagte sie in den begeisterten Applaus hinein, zur Ankündigung eines exzellenten Vortrags von Schuberts „Ave Maria“.
Das könnte Sie auch interessieren:
Gut angeheitert wirkend erzählte „Der Sitzungspräsident“ Volker Weininger dann von seinen Erlebnissen im Kegelclub und seinem „geistig völlig unbewaffneten“ Kegelbruder Hermann, der zwar glaube, USB sei das Nachbarland der USA, es aber dennoch geschafft habe, mit einem Grasbüschel einen Mähroboter anzulocken.
Gemeinsam mit dem „Kwartett Latäng“, vier Streicherinnen von der Musikhochschule Köln, die den Abend mit Violinen, Bratsche und Cello begleitet hatten, blickten die Paveier zum Schluss mit „Et ahle Johr es fott“ auf 2021 zurück. Nach stehenden Ovationen bekam das Publikum „Heimat es“ als Zugabe und ein anrührendes Medley von bekannten Weihnachtsliedern, das die Zuhörer – Corona sei Dank – zwar nicht mitsingen, aber laut mitsummen durften.