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Update

„Drohende Insolvenz vermieden“
Morsbacher Firma Montaplast zahlt kein Weihnachtsgeld – Polizeieinsatz

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann hält ein Handy in den Händen. Auf dem Display sind zwei Hände zu sehen, die sich Geld geben.

Bei der Morsbacher Firma Montaplast wird es in diesem Jahr kein Weihnachtsgeld geben.

Am Montag gab es beim Morsbacher Automobilzulieferer Montaplast eine außerordentliche Mitarbeiterversammlung.

Donnerstag, 28. November: Polizeieinsatz bei Montaplast

Bei der Morsbacher Firma Montaplast hat es bereits am Freitag vergangener Woche einen Polizeieinsatz gegeben. Dieser stand laut Polizei im Zusammenhang mit der Ankündigung der Geschäftsleitung, kein Weihnachtsgeld zahlen zu können und so eine drohende Insolvenz abwenden zu wollen (siehe Berichterstattung weiter unten).

500 Beschäftigte seien gegen 21 Uhr bei Werk II auf dem Firmenhof gewesen und hätten gedroht, die Arbeit niederzulegen, berichtet Polizeisprecher Marc Leporin. Der absolut friedliche Einsatz sei gegen 22.30 Uhr geendet. Von Montaplast gibt es weiter keine Informationen. „Unsere Politik ist es, nichts zu sagen“, äußerte sich Personalchef Philipp Radmann.

Montag, 25. November: Montaplast gab am Montag keine Auskünfte

Schlechte Nachrichten für die Mitarbeitenden des Morsbacher Automobilzulieferers Montaplast. Am Freitag ist die Belegschaft unter anderem per Aushang darüber informiert worden, dass sich das Unternehmen „nicht in der Lage“ sehe, die Jahresleistung auszuzahlen. Wie dramatisch die Situation offenbar ist, wird durch den Hinweis deutlich, dass ohne die Hilfe der Industriegewerkschaft BCE und der betrieblichen Tarifkommission die „drohende Insolvenz“ am Freitag nicht hätte vermieden werden können.

Weiter heißt es: „Durch diese schwierige und umsichtige Entscheidung des Tarifpartners, die jetzt anstehende Jahresleistung nicht leisten zu müssen, konnten wir aktuell die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden sichern“, heißt es in dem Aushang, der von CEO Christian A. Stulz gezeichnet ist und der Redaktion im Wortlaut vorliegt. Für Montag wurde eine Betriebsversammlung angekündigt. Von Seiten des Unternehmens ließ Personalleiter Philipp Radmann wissen, dass Montaplast keine Auskünfte gebe. Laut Unternehmenswebsite arbeiten für Montaplast in Morsbach 2000 Menschen.

Auch Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski hat von der aktuellen Entwicklung Kenntnis bekommen, wie er dieser Zeitung bestätigt. Und er sagt auch, dass es am Montag eine Mitarbeiterversammlung gegeben habe. Der Hinweis auf eine mögliche Insolvenz findet der Bürgermeister „bedrohlich“ und sagt, dass viele Menschen in Morsbach das so sehen würden.

Montaplast als Automobilzulieferer habe es in den letzten Jahren immer schwer gehabt. Aktuell stelle sich das Unternehmen neu auf. Doch die aktuelle Auftragslage im Automobilsektor sei sicher auch der Grund dafür, dass Montaplast Probleme habe. Bukowski betont, dass das inhabergeführte Unternehmen nach seiner Kenntnis über eine solide Substanz verfüge. Und er wisse, dass die Familie Stulz extrem engagiert sei, wie er sagt. Schlimm sei aber, dass eine solche Nachricht die Belegschaft vor Weihnachten erreiche.