Das Großgemälde der Künstlerin Nadja Schwendemann an der Bachstraße in Morsbach, gegenüber den neuen Sitzstufen, wurde feierlich eingeweiht.
Offizielle EinweihungErste Kunst auf einer Hausfassade in Morsbachs neuem Hafenviertel
„Bevor wir zu dem schönen Moment kommen, möchte ich jedoch eine Gedenkminute einlegen“, sagte Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski und erklärte den gut 30 Gästen, dass die Fahnen vor dem Rathaus auf dem Milly-la-Forêt-Platz gegenüber wegen des Anschlags in Solingen auf Halbmast gesetzt seien. Jetzt wurde das Großgemälde der Künstlerin Nadja Schwendemann an der Bachstraße, gegenüber der neuen Sitzstufenanlage, feierlich eingeweiht.
„Es ist immer ein spannender Moment, wenn Kunstwerke entstehen – vor allem, wenn sie lange geheimgehalten werden“, sagte Werner Schuh, der die Bemalung der Hauswand auf der Rückseite der Eisdiele am Rathauskreisel unter der Federführung von Beisitzer Klaus Jung organisiert hatte (wir berichteten). Schuh verriet, dass das Gemälde im „Hafenviertel“, wie er das Areal nannte, noch um Morsbachs Wappen ergänzt werden soll.
„Kunst liegt im Auge des Betrachters“
„Die Kunst liegt im Auge des Betrachters“, erklärte zudem Sigrid Stark vom Gemeindekulturverband. Sie lobte die Arbeit Schwendemanns, in die „ganz viel Morsbach“ mit zahlreichen Details eingearbeitet sei: „Es fehlen nur noch ein paar Entchen auf dem Wasser.“ Klaus Jung schilderte, dass das Werk in Teamarbeit entstanden sei, die sehr gut funktioniert habe.
„Es war meine Absicht, hier eine angenehme Atmosphäre und eine Augenweide gleichermaßen zu schaffen“, betonte Nadja Schwendemann. Sie freute sich, dass sie dieses Vorhaben in der ersten August-Woche umsetzen konnte: „Das war der schönste Auftrag, den ich in meinem Leben hatte.“ Besonders das Fahren in die Höhe mit dem Hubsteiger sei eine Herausforderung und ein begeisterndes Abenteuer gewesen: „Die Arbeit mit der Großmaschine hat mich infiziert.“
Und Rathauschef Bukowski zeigte sich beeindruckt vom fertigen Wandgemälde, das rund sechs Meter hoch und bis zu 13 Meter breit ist. Er unterstrich, dass dies nicht das Werk einer einzelnen Person sei: „Hier haben viele Zahnräder sehr gut ineinandergegriffen.“
Mit einem Schmunzeln übernahm er Schuhs Wortschöpfung und betonte, dass die Umgestaltung der Bachstraße zum „Hafenviertel“ nicht ohne die Mittel der Städtebauförderung gelungen wäre: „Aber das Bild war das i-Tüpfelchen, was noch fehlte.“ Der Bürgermeister dankte auch der Besitzerin des Hauses, die diese Fläche für das Projekt zur Verfügung gestellt hatte. „Ich war anfangs sehr skeptisch“, erinnerte sich Inge Schneider. Vom Ergebnis sei sie jedoch wirklich überrascht: „Erstaunlich, was man aus so einer Wand machen kann.“