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Turbulentes Heier SchützenfestPleiten, Pech und neue Majestäten

Lesezeit 3 Minuten

Als neues Königspaar regieren (vorne v.r.) Michael Neumann und Lisa Nötzel, Prinzenpaar ist Moritz vom Hofe und Sarah Lohse.

Marienheide – Trotz allen Ärgers – als das Schützenvolk am Montagabend zur Krönung seiner Majestäten das Bergische Heimatlied anstimmt, sind alle zufrieden mit den drei grün-weißen Feiertagen auf der Hei. Der Jubel gilt dem neuen Marienheider Schützenkönig Michael Neumann (42), der gemeinsam mit Freundin Lisa Nötzel (23) regiert. Sie macht sich als „Liselle“ einen Namen als Sängerin, er ist Kunststoffformgeber in einer Firma in Radevormwald.

Alte und verdiente Kameraden

60 Jahre im Verein: Franz Erlinghagen, Wilfried Schmitz.

50 Jahre: Rudi Bendix, Hans Förster, Gerhard Grocholl, Werner Kirchhoff, Willi Ommerborn, Karl-Otto Peiffer, Dietmar Rein, Herbert Schnermann, Manfred Stötzel, Karl-Heinz Wasserfuhr.

40 Jahre: Stefan Ellinghaus, Rudolf Heedt, Udo Neugebauer.

25 Jahre: Jan Bierekoven, Timo Fuchs, Thomas Göldner, Thomas Haufer, Henning Kemper, Stefan Köser, Andreas Manz, Hans Müller, Thomas Niemann, Volker Prietz, Katja Schmitz, Ronald Wilkinson, Antje Wissing.

Ehrenmitglieder: Jochen Feldhoff, Franz-Josef Lichtinghagen, Udo Neugebauer, Klaus Pischke, Siegfried Stölzel, Fredi Theunissen und Rudi Würde.

Goldener Verdienstorden: Friedel Moll, Gerhard Hoppe, Udo Krahn.

Silberner Verdienstorden: Rüdiger Wölky, Martin Hütt, Sven Vollmann, Klaus Mollerus, Marco Schmereim.

Bronzener Verdienstorden: Martina Feldhoff, Moritz vom Hofe, Paul Wottrich, Vanessa Schmidt, Harald Füssel, Sven Platzen, Robin Schwirten, Burkhardt Söhnchen, Jochen Lorenz, Helmut Wagner.

OSB-Verdienstnadel in Silber: Eberhard Kaiser. (ag)

Es war ein Schützenfest, das wohl niemand so schnell vergessen wird. Eine dezimierte Kirmes, eine ausgefallene Band und ein beschnittenes Vogelschießen hatten den Vereinsvorsitzenden Sven Wottrich beim Kommers am Samstag die Contenance vergessen lassen. Er zitierte Fußballer Andi Brehme: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ Tatsächlich war in diesem Jahr der Wurm drin.

Der Kirmesbestücker war mit den großen Fahrgeschäften eine Woche zu früh angerückt. Als das Fest begann, fehlten dann Autoscooter und mehrere Karussells. Für das Open Air am Freitagabend sagten sehr kurzfristig die Sternrocker ab. Als Ersatz sprang The Höösch ein – und es wurde doch eine tolle Party. Gemeinsam mit Miljö und Hanak wurden knapp 800 Gäste vor der Festhalle unterhalten. Und selbst das Königsvogelschießen am Sonntag lief dann entgegen aller Befürchtungen doch noch rund.

Kurz vor dem Fest hatte ein von der Kreispolizeibehörde beauftragter Gutachter die Auflagen für das Marienheider Königsvogelschießen nochmals verschärft, sagte Wottrich beim Kommers: Der Holzvogel musste plötzlich dünner sein, und es durfte nur noch mit Königsmunition (anstatt auch mit Kleinkaliber) geschossen werden. Der verärgerte Vorsitzende sprach von einer „Kastration des Vogelschießens“ und prangerte den nicht anwesenden Landrat Jochen Hagt als obersten Dienstherrn der Polizeibehörde an: Angesichts der immer strengeren Schießvorschriften erhoffe sich Wottrich von ihm mehr Unterstützung.

Der schlankere Königsadler hielt trotzdem über drei Stunden 73 dicken Kalibern stand. Wohl auch, weil die sechs Aspiranten anfangs allesamt zu hoch auf das Ziel angelegt hatten, wie Wottrich berichtete. König Neumann ist seit 1994 im Verein, zweiter Zugführer im Unterdorf und regierte 1996 bereits als Prinz und 2002 als Bundesprinz des Oberbergischen Schützenbundes. Seit mehreren Jahren hatte er es auf den Königstitel abgesehen.

Als Prinzenpaar wurde Moritz vom Hofe (16) mit Sarah Lohse (17) gekrönt. Vom Hofe hatte sich nach 51 Schuss Kleinkaliber und 38 Königspatronen gegen sieben Konkurrenten durchgesetzt. Er ist Mitglied des Musikzugs der Feuerwehr Marienheide. Der hatte das gesamte Schützenfest musikalisch begleitet und beim Kommers in der ohnehin schon heißen Festhalle mit Hits aus seinem „Afrika“-Programm begeistert.