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Schlüsselübergabe in MarienheideGemeinde übernimmt früheres Rüstzeitheim von Kirche

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Vor dem Dohrmann-Haus trafen sich (v.l.) Raimund Schneider (Militärseelsorge) und Detlev Fey (EKD) mit Bürgermeister Stefan Meisenberg und Gebäudemanagerin Monika Zschachlitz.

Marienheide – Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe hat die Gemeinde Marienheide am Dienstag das ehemalige Rüstzeitheim „Franz-Dohrmann-Haus“ offiziell übernommen. Im Namen der vorigen Eigentümerin überreichte Oberkirchenrat Detlev Fey von der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), begleitet von Raimund Schneider von der Evangelischen Militärseelsorge, den Schlüssel an Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg. Zuvor hatten EKD und Gemeinde beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster ein Normenkontrollverfahren für erledigt erklärt, berichtet die Gerichtssprecherin, Richterin Dr. Gudrun Dahme. Das Verfahren werde nun eingestellt.

Zur Erinnerung: Zunächst wollte die Freie Christliche Bekenntnisschule Gummersbach das Gebäude kaufen. Wenig später hob der Rat den Bebauungsplan auf und beschloss eine Veränderungssperre, durch die nichts an der Bebauung geändert werden durfte. Gegen diese Sperre richtete sich die Klage der EKD – die sich aber schließlich mit der Gemeinde Marienheide über einen Verkauf des Dohrmann-Hauses einig wurde.

Erste Pläne, wie das Gebäude für Gemeindezwecke genutzt werden könnte, wurden den Ratsmitgliedern bereits vorgestellt. Wie berichtet, soll das frühere Rüstzeitheim nach diversen Umbauarbeiten zum Begegnungszentrum werden. Unter anderem ist vorgesehen, die Gemeindebücherei und das Jugendzentrum dorthin umzusiedeln, der Feuerwehr-Musikzug soll im Dohrmann-Haus einen Proberaum bekommen, der Gemeinderat könnte dort tagen, und zuletzt war sogar die Einrichtung einer Kindertagesstätte im Gespräch.

Haus mit Geschichte

Auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für ein neues Rüstzeitheim wurde die Evangelische Militärseelsorge der Bundeswehr 1982 in Marienheide fündig. Unverzüglich begannen Planung und Bau, 1984 wurde das „Feldbischof-Franz-Dohrmann-Haus“ mit mehr als 80 Betten, sieben Konferenzräumen und zwei Kegelbahnen eröffnet. Bis zur Schließung Ende 2017 besuchten das Haus zirka 352 000 Soldaten, deren Angehörige und Teilnehmer von Familienfreizeiten. (ag)

Die Gemeinde teilt mit, dass nun im Zuge der Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts zunächst ein klares und zielführendes Raum- und Nutzungskonzept erarbeitet werden soll. Sobald dieses vorliegt, will die Gemeinde Fördergelder akquirieren.