Neuer Besitzer renoviert das HausLandhaus Wirth ist nun Montana-Hotel
Rodt – Als das Hotel Landhaus Wirth am 27. April 1977 eröffnete, war es das Aushängeschild der Gemeinde Marienheide. Das zeitgemäße Haus mit 32 Zimmern in der Ortschaft Rodt gehörte damals zu den ganz wenigen großen Hotels im Oberbergischen. Chefin Hanneliese Wirth und ihre Familie empfingen in den Folgejahren regelmäßig die Handballer des VfL Gummersbach. Sogar Skistar Rosi Mittermaier und Entertainer Hans-Joachim Kulenkampff betteten sich auf dem Rodt zur Ruhe.
Das Hotel Landhaus Wirth ist nun Geschichte, nach genau 40 Jahren. Seit Beginn dieses Monats prangt das Logo der „Montana-Hotels“ an der Fassade über dem Eingang. Die Kette hat das Haus gekauft. Hanneliese Wirth berichtet von einem „schmerzvollen Abschied“: „Doch die Erleichterung überwiegt. In den vergangenen Jahren war es schon sehr viel Arbeit, das Hotel und das Restaurant zu leiten.“
Jetzt konzentriert sich die 71-Jährige ganz auf ihr Restaurant „Im Krug“, das direkt unterhalb des Hotels liegt: „Im Krug geht’s unverändert weiter, mit Klassikern wie Steaks und Kartoffelsuppe, aber auch mit neuen Speisen.“ Hotelinhaber Montana kooperiert nun mit Wirths Restaurant.
Eigentlich hatten die Wirths Mitte der 70er Jahre ein kleines Hotel mit nur zehn Zimmern bauen wollen. „Doch der Hotel- und Gaststättenverband riet uns dazu, die Sache größer anzugehen“, erinnert sich Hanneliese Wirth. In den Anfangsjahren konnte sie die Nachfrage kaum befriedigen, besonders an den Wochenenden. Jede Menge Gäste kamen von Rhein und Ruhr – und auch viele Kegelclubs für feucht-fröhliche Ausflüge.
Nur wenige wollten das Whirlpool-Zimmer
Wirth erinnert sich lächelnd: „Andere Hausgäste haben sich über die Angetrunkenen beschwert. Da haben wir unseren Fokus auf Tages- und Firmengäste gelegt.“ Umliegende Unternehmen wie Rüggeberg, Fuchs und Steinmüller quartierten ihren Besuch aus aller Welt im Landhaus ein.
Im Jahr 1990 wurde ein Anbau mit 18 zusätzlichen Zimmern eröffnet. Wirth berichtet, dass sie in einem Zimmer einen Whirlpool einbauen ließ. „Heute wäre das wohl ein Renner, aber damals war ich der Zeit voraus“, sagt sie: „Nur wenige wollten dieses etwas teurere Zimmer buchen.“
Wenngleich sie viel Liebe in die Dekoration ihres Hotels gesteckt habe, sagt Hanneliese Wirth, „hätte man bestimmt vieles noch besser machen können“. Selbstkritisch spielt sie damit auf den Renovierungsstau an, den der neue Besitzer momentan wettmacht.
Bis Ende Oktober werden zunächst 30 Zimmer komplett entkernt und neu eingerichtet – in Etappen und bei laufendem Betrieb. Der Frühstücksraum ist bereits renoviert worden. Im kommenden Jahr wollen Montana-Geschäftsführer Rudi Heuschkel und sein Pächter Frank Müller die Fassade und die Außenanlagen in Angriff nehmen. Erst 2019 werden die restlichen Zimmer modernisiert. Rund 800 000 Euro investiere Montana in das Haus, berichtet Heuschkel.