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„Bergischer See“An der Bruchertalsperre in Marienheide ist der Rundweg nun barrierefrei

Lesezeit 3 Minuten
Mehrere Männer und Frauen schneiden gemeinsam ein rotes Band durch. Im Hintergrund ist der Bruchersee zu sehen.

Scherenschnitt für die neue Brucher: Kreisdezernent Frank Herhaus, Bürgermeister Stefan Meisenberg (v.r.) und weitere Vertreter haben am Dienstag vorgestellt, was sich an der Marienheider Talsperre getan hat.

Der „Bergische See“, wie das Projekt an der Bruchertalsperre betitelt ist, ist eröffnet. Im Fokus stand die Barrierefreiheit für Besucher.

„Wir eröffnen heute den ,Bergischen See’ – das ist ein Leuchtturmprojekt im barrierefreien Angebot der Region“, freute sich Frank Herhaus, Dezernent für Planung und Regionalentwicklung beim Oberbergischen Kreis, am Dienstag an der Bruchertalsperre unweit des DLRG-Hauses. Dort ist in den letzten Monaten eine Seeterrasse mit Sitzmöglichkeiten und einem barrierefreien Zugang ins Wasser entstanden. Von dort führt eine neu angelegte Rampe zum Parkplatz mit einer ebenfalls barrierefreien Toilettenanlage.

Herhaus schilderte, dass der „Bergische See“ zusammen mit dem „Komfortspazierweg“ beim Altenberger Dom als Gesamtförderung durch das europäische Efre-Projekt in Höhe von zwei Millionen Euro finanziert worden sei.

Steilstellen auf dem Rundweg um die Bruchertalsperre entfernt

Den Eigenanteil von 650.000 Euro hätten sich die beiden Nachbarkreise geteilt. Neben dem Areal um die Seeterrasse seien auch die Steilstellen auf dem Rundwanderweg um die Talsperre entfernt worden, sodass Steigungen von sechs Prozent nicht überschritten würden. Zudem sei die Badestelle beim Restaurant Roger’s ertüchtigt und eine Picknickstelle angelegt worden.

„Ich akzeptiere die Umbenennung in ,Bergischer See’, aber für uns wird es weiterhin ,Die Brucher’ bleiben“, sagte Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg lächelnd. Die Umsetzung dieses Projektes sei eine Initialzündung für die Entwicklung der Talsperre für den Feierabend- und Wochenendtourismus, die naturnahe Erfahrungen ermögliche. Er teilte mit, dass die Unterhaltung der Toilettenanlage die Gemeinde einen fünfstelligen Betrag jährlich kosten werde.

„Das Ganze hier ist wunderbar und klasse“, sagte Talsperrenbereichsleiter Jürgen Fries vom Wupperverband. Neben der Brauchwasserversorgung und dem Hochwasserschutz gehöre auch der Freizeitbereich ganz klar zu den Aufgaben einer Talsperre: „Und endlich können hier auch behinderte Menschen ins Wasser.“

Gabi Wilhelm von der Gesellschaft „Das Bergische“ nannte dieses Projekt ein Highlight der Region. Die Nachfrage nach Freizeitangeboten sei für Menschen mit Behinderungen und Senioren in den letzten Jahren enorm gestiegen. Tourismusförderung sei gleichzeitig auch Wirtschaftsförderung: „Im Wettbewerb mit anderen Regionen sind wir jetzt einen großen Schritt weiter.“

„Es geht hier nicht nur um Menschen in Rollstühlen“, betonte Jens Eichner, Geschäftsführer des Naturparks Bergisches Land. „Wir möchten alle Zielgruppen ansprechen.“ So würden auch Mütter mit kleinen Kindern oder Senioren von dem leichten Zugang ins Wasser profitieren: „Selbst ein Blinder kann durch das Geländer selbstständig ins Wasser steigen.“

Die Projektleiter Tamara Saracino und Tobias Schmitz berichteten, dass das Projekt „Bergischer See“ trotz gestiegener Baukosten in dem geplanten Rahmen umgesetzt werden konnte. Nach dem Beginn im Februar 2021 sei die Fertigstellung im vergangenen März erfolgt. Schmitz betonte, dass es neben den frei zugänglichen, kostenfreien Bereichen der Toilettenanlage eine separate Kabine gäbe, die nur mit einem speziellen „Euroschlüssel“ geöffnet werden könne.