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PrognoseMarienheide rechnet in den nächsten Jahren mit mehr Schülern

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Da die Klassenräume immer mehr mit digitaler Technik ausgerüstet werden, werden reine PC-Räume bald überflüssig.

Marienheide – Wie wird sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler und die damit verbundene Nachfrage nach Schulplätzen in Marienheide entwickeln? Reicht das vorhandene Raumangebot an den Grundschulen und an der Gesamtschule aus? Mit diesen Fragen haben sich kürzlich die Fraktionen im Ausschuss für Bildung, Sport und Soziales auseinandergesetzt. Ulrike Lexis vom beauftragten Fachbüro stellte die prognostizierten Ergebnisse für die Jahre bis 2026 vor.

Während die Geburtenrate deutschlandweit zunimmt, habe das Statistische Landesamt für Information und Technik (IT NRW) für den Oberbergischen Kreis eine leicht negative Prognose (-6,9 Prozent) vorhergesagt. „Für unsere Region werden also eher zurückgehende Schülerzahlen erwartet. Wenn wir aber auf Marienheide schauen, werden die kommenden drei Jahre bis 2024 zunächst nochmal stark sein. Erst danach gehen die Zahlen zurück“, erläuterte Lexis.

Bis zu sieben Eingangsklassen zu erwarten

Während in den vergangenen Jahren meist um die 120 Kinder eingeschult wurden, seien für das Jahr 2022 138 Kinder zu erwarten. Noch höher sehe es in den Jahren bis 2024 aus, sodass bis zu sieben Eingangsklassen zu erwarten seien. „In Marienheide gibt es aber Zügigkeitsbeschränkungen. In zwei Jahren müssten also eventuell wenige Kinder an Schulen in den Nachbarkommunen umgesiedelt werden“, erläuterte Lexis, betonte aber, dass die Prognosen knapp an den vorgegebenen Grenzen lägen.

Auch über die laut Landespolitik vorgegebene notwendige Raumangebot an den Schulen gab Lexis einen Überblick. Wegfallen könnten hier die reinen Computer-Räume. „Bis 2026 wird es voraussichtlich eine eigene Präsentationstechnik in jedem Klassenzimmer geben“, erklärte sie. Für die Grundschulen machte das Fachbüro letztendlich nur kleine räumliche Defizite aus. In Müllenbach fehlen 35,59 Quadratmeter, an der Heier Grundschule 22,56. „Das ist sehr knapp und grundsätzlich noch okay“, so Lexis, die riet, die Schulen auf die Ausstattung mit flexiblem Mobiliar zu prüfen.

Auffällig viele wechseln zur Gesamtschule

Für die Gesamtschule werde in den nächsten Jahren ebenfalls zunächst eine höhere Nachfrage erwartet. Die gesetzte Grenze liegt auch hier bei fünf Zügen, erwartet werden laut den Statistikern aber sechs bis sieben Züge. „Man müsste also frühzeitig mit den Nachbarschulen sprechen, ob diese noch Schüler an ihren Schulen aufnehmen können“, riet Lexis. Das künftige Raumdefizit in der Gesamtschule bezifferte das Fachbüro mit 67,61 fehlenden Quadratmetern. Dank des einberechneten neuen Gebäudeteils konnte das Defizit bereits verringert werden.

Auffällig ist laut Lexis die hohe Quote derjenigen, die von auswärtigen Grundschulen auf die Gesamtschule Marienheide wechseln. Nur ein Drittel der Kinder der Marienheider Grundschulen gehe anschließend auch auf die Gesamtschule der Gemeinde. Die Frage von CDU-Fraktionsmitglied Birgit Hillrichs, ob die Gemeinde in Anbetracht der in den nächsten zwei Jahren zu erwartenden höheren Nachfrage nach Schulplätzen in Marieneheide nicht verpflichtet sei, Kinder aus Marienheide priorisiert an den eigenen Schulen aufzunehmen, musste die Expertin mit „Nein“ beantworten.

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Klärungsbedarf wird es in Marienheide, angelehnt an die Zielvorgaben der NRW-Politik, beim Thema Ganztagsbetreuung geben. „Marienheide braucht eine Ganztagsstrategie“, riet Lexis. Und auch Bürgermeister Stefan Meisenberg betonte: „Die Offene Ganztagsschule ist ein wichtiges Zukunftsthema, da dürfen wir uns nicht zurücknehmen.