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EhrenamtMarienheider Männer pflegen seit 25 Jahren Friedhof in Müllenbach

Lesezeit 3 Minuten
Die ehrenamtlichen Friedhofsgärtner arbeiten in Müllenbach mit einem kleinen blauen Traktor.

Der Friedhof in Marienheide-Müllenbach ist das Revier der 20 Ehrenamtler um Norbert Pastuschka.

Mähen, harken und dabei klönen: Seit 25 Jahren engagiert sich eine Männertruppe ehrenamtlich auf dem Friedhof in Marienheide-Müllenbach. Zeit für einen Besuch vor Ort.

Mit einer Aktion im Frühjahr 1997, bei der 14 Müllenbacher in mehr als 300 Arbeitsstunden ehrenamtlich die Wege des gemeindeeigenen Friedhofs wieder schön und gangbar machten, fing alles an. Seitdem sind 25 Jahre vergangen. Und noch immer treffen sich einmal monatlich, jeweils am Montagnachmittag, 20 Ruheständler, um sich um den Friedhof zu kümmern.

Sie mähen das Gras, halten die Wege sauber, kümmern sich im Herbst um den Abtransport der Laubberge und bepflanzen die Blumenkübel am Ehrenmal mit Pflanzen, die ihnen vom Marienheider Bauhof zur Verfügung gestellt werden.

Blick auf zwei Männer, die mit Schaufeln Laub auf den Anhänger eines Traktor laden.

Zu tun gibt es für die ehrenamtlichen Friedhofgärtner in Müllenbach immer etwas.

Herbert Berges zählt zu den Gründern dieser Initiative, Hermann Moos ist seit zwei Jahren dabei und Norbert Pastuschka koordiniert Dienstpläne und WhatsApp-Gruppe. Sie alle engagieren sich gerne für den Friedhof, denn, so sagt Hermann Moos: „Wie es um eine Gesellschaft bestellt ist, sehen wir am Umgang mit unseren Verstorbenen.“

Traurig oder bedrückend ist dieses Amt aber nicht. Im Gegenteil. Da die Männer aus Müllenbach und den Dörfern drumherum kommen, sind die montäglichen Arbeitseinsätze eine gesellige Angelegenheit. „So erfahren wir, was sich um uns herum so tut“, verrät Herbert Berges schmunzelnd.

Für Rechen, Harken und Schaufeln sorgte die Gemeinde Marienheide

Er hat sich von der Arbeit auf dem Friedhof zurückgezogen, als er 80 wurde, kann aber einiges aus den Anfängen erzählen. Damals gab es nämlich die Werkzeuge noch nicht, die die Gemeinde Marienheide inzwischen für die Initiative angeschafft hat. Und so zog Ende der 1990er regelmäßig eine Gruppe Männer durch das Dorf, die Hacken, Rechen und sonstige Gartengeräte geschultert hatten.

Auf dem Rückweg stärkten sie sich dann in der Gaststätte „Beim Ernst“, wo sie ihre Gartengeräte an der Eingangstür stehen ließen. Und dabei konnte es vorkommen, dass die eine oder andere Hacke auch erst am nächsten Tag wieder abgeholt wurde, wie Herbert Berges lachend verrät.

Wie es um eine Gesellschaft bestellt ist, sehen wir am Umgang mit unseren Verstorbenen.
Hermann Moos, Müllenbacher Ehrenamtler

Es konnte auch vorkommen, dass ein Bestatter anfragte, ob einer der Herren eventuell als Sargträger aushelfen könne. „Das haben wir dann natürlich gemacht“, so Berges, zumal es sich ja auch oft um Bekannte oder Freunde handelte, die beerdigt wurden. Hermann Moos als ehemaliger Marketingleiter der Volksbank Meinerzhagen hatte kurze Wege zu der Genossenschaftsbank und sorgte so von dieser Seite aus für Unterstützung. „Das lief unter dem Oberbegriff ,Hilfe zur Selbsthilfe’. Ein Teil der benötigten Werkzeuge wurde von der Volksbank gesponsert.“

Müllenbacher Truppe sucht Mitstreiter

Überhaupt, so berichten die ehrenamtlichen Friedhofsgärtner, hätten sie überall offene Türen eingerannt, wenn sie Unterstützung brauchten. „Auch bei der Gemeinde, die ja froh ist, dass wir nach wie vor 400 Arbeitsstunden jährlich investieren. Der Kontakt zur Gemeinde und zu den hauptamtlichen Friedhofsgärtnern ist sehr unkompliziert.“

Um nicht nur immer bei der Arbeit zusammenzukommen, machten die Herren Ausflüge, freuten sich über Einladungen der Gemeinde und einmal über eine Feierstunde für Ehrenamtliche auf Schloss Homburg, zu der der Landrat eingeladen hatte.

Gruppenbild mit den Friedhofgärtnern Müllenbach

Nach der Arbeit wird geklönt – das ist den Männern wichtig und sorgt für Zusammenhalt.

Und noch mehr freuen würden sie sich über Mitstreiter. Alle Infos dazu hält Norbert Pastuschka bereit: (0 22 64) 7552.