Das Bergische Drehorgelmuseum Kempershöhe führt beim „Weihnachtszauber“ kuriose Instrumente vor.
DrehorgelmuseumIn Marienheide klingen Weihnachtslieder aus dem Leierkasten
Die Klänge eines Klaviers erfüllten das Bergische Drehorgelmuseum in Marienheide-Kempershöhe. Ullrich Wimmer saß auf einem Hocker davor - doch waren es nicht seine Hände, die dem Piano die Töne entlockten. Zum Erstaunen der Besucher bewegten sich die Tasten wie von Geisterhand von ganz allein. Der Museumsleiter lächelte seine Zuhörer an und sagte: „Hier kann man lernen, Klavier zu spielen, ohne üben zu müssen. Das ist nämlich ein selbst spielendes Klavier.“
Die Besucher lauschten begeistert der Melodie und schon waren sie mittendrin in der gut anderthalb Stunden dauernden Veranstaltung, die unter dem Titel „Weihnachtszauber zum Dreikönigentag“ nicht nur am Wochenende, sondern auch am Montagabend, Besucher aus dem Oberbergischen Kreis nach Kempershöhe in das Bergische Drehorgelmuseum lockte.
Dabei präsentierte der Museumsleiter neben dem selbst Spielenden Klavier auch eine Drehorgel aus den 1880er Jahren, ein Piano Melodico ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert, eine Straßendrehorgel, die um die Jahrhundertwende erbaut wurde, das Orchestrion „Weber Unika“ aus den 20er Jahren sowie ein Glockenspiel, dass 1750 in Paris erbaut worden war.
Führung auch am 6. Januar
Bestückt sei dieses mit zu der damaligen Zeit populären Melodien. „Aber heute kennt diese Lieder niemand mehr“, erzählte Wimmer. Beim Klang der folgenden Lieder dagegen wippten die Besucher begeistert mit den Füßen oder formten mit den Lippen leise die bekannten Textstellen.
Weihnachtslieder wie O' Tannenbaum, Leise rieselt der Schnee und auch „Stille Nacht“ klangen von den steinernen Wänden der ehemaligen Kapelle wider. Ergänzt wurde das Programm durch kurze Weihnachtsgedichte und -geschichten unter anderem von Heinz Erhardt und Christian Morgenstern, die der Museumsleiter vorlas gab.