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Spielend lernenLandwirtschaftlicher Abenteuerspielplatz in Marienheide geplant

Lesezeit 3 Minuten

Fiona Rüggeberg

Marienheide – Es sind große Pläne, die Fiona Rüggeberg und ihr Team in Marienheide vorhaben. In der Nähe der Ortsmitte auf dem Gelände am Panoramaweg, auf dem sich derzeit noch der untere Bereich des Dammwildgeheges befindet, soll schon bald ein landwirtschaftlicher Abenteuerspielplatz entstehen. Als „Ernteland Marienheide“ ist der geplante Erlebnispark betitelt.

Am Dienstagabend hat Rüggeberg die Pläne im Ausschuss für Wirtschaft, Freizeit, Kultur und Tourismus vorgestellt. Im Zentrum des Projekts stehen die Themen Landwirtschaft und Naturschutzes. Der Fokus liege dabei auf der Erziehung zu mehr Nachhaltigkeit, so das Ziel des Projekt-Teams. Woher kommen eigentlich die Nahrungsmittel, die wir täglich konsumieren? Diese Frage war der Ausgangspunkt für die Pläne.

Bezug zu Herkunft verloren

„Viele Menschen haben in der heutigen Zeit den Bezug zur Herkunft ihrer Lebensmittel verloren“, sagt Rüggeberg. Genau das soll sich im Ernteland als einer Art landwirtschaftliche Bildungsstätte ändern. Dort soll aber nicht einfach nur theoretischer Unterricht stattfinden. Vielmehr sollen die Kinder spielerisch an die Themen Landwirtschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit herangeführt werden.

Im Zentrum des Projekts stehen die Themen Landwirtschaft und Naturschutzes.

Die aktuellen Pläne für das Ernteland Marienheide lassen Großes erwarten. Auf dem gut 1500 Quadratmeter großen Gelände soll eine terrassierten Gartenanlage entstehen, in die zwei Spielhäuser integriert werden. Darunter gibt es ein Baumhaus auf Stelzen zum Thema Wiesenbewohner mit einem aus Moos und Farn begrünten Dach. Durch eine Hängebrücke wird das Baumhaus mit einem sogenannten Wabenhaus verbunden, in dessen Inneren themenbezogene Schaukästen über Bienen angebracht werden. Geplant ist außerdem eine Bienenwiese sowie der Bau eines Wildbienenhotels.

Kleine Anbauflächen

Herzstück des Geländes sollen kleine Anbauflächen werden. Unter fachlicher Anleitung können Schulklassen, Kindergartengruppen und weitere Besucher 40 Hügelbeete mitbewirtschaften. Angebaut werden Kräuter, Gemüse, Beeren und Obst. Auch langfristige Beetpatenschafen werden vergeben.

Finanzierung

Etwa 40.000 Euro betragen die Investitionskosten. Gefördert wird das Projekt zu 65 Prozent und somit 28.000 Euro aus Leader-Fördermitteln im Bergischen Wasserland. Der Rest wird über ein Crowdfunding-Projekt sowie über private Ersparnisse gedeckt. Das Ernteland-Team will zudem eine gemeinnützige GmbH gründen. „Wir möchten keinen Gewinn erwirtschaften, sondern nur die Kosten decken“, sagt Fiona Rüggeberg, die die Angebote kostengütig für alle Familien anbieten möchte. Durch die Seminare sollen weitere Einnahmen generiert und Kosten gedeckt werden. (lth)

„Dadurch wollen wir die Wertschätzung der Nahrungsmittel stärken. Denn was man selber angebaut hat, das schmeißt man nicht einfach weg“, weiß Rüggeberg. Zusätzlich zu den erlebnispädagogischen Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien plant das Team Seminare am Wochenende mit thematischem Bezug zur Landwirtschaft. Abgerundet werden die Pläne mit der Erschließung eines Fahrradstellplatzes, Sanitäranlagen und einem Kassenhäuschen, in dem die Ernte verkauft werden kann.

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Finanziert wird das Projekt unter anderem mit Hilfe von Leader-Fördermitteln sowie anfangs aus eigener Tasche (siehe Kasten). Einziger Knackpunkt: Für die Bezuschussung und Umsetzung des Projekts muss zunächst eine Änderung des Flächennutzungsplanes erfolgen. Sobald der Rat der Nutzung der Fläche als Bildungspartnerstätte zustimmt, die Genehmigungen durch Baubehörde und Bezirksregierung vorliegen, kann es losgehen. Die Ausschussmitglieder zeigten sich angetan. „Das wäre sensationell für unsere Kinder und ein großer Mehrwert für Marienheide“, so Sebastian Koch (UWG).