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LufthansaGummersbach ist ausgemustert

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Gummersbach. – Die „Gummersbach“ hat Karriere gemacht. Nach neun Jahren im Dienste der Lufthansa ist der Airbus mittlerweile für die Bundesrepublik Deutschland unterwegs und fliegt Regierungsmitglieder rund um den Globus – wie zuletzt Kanzlerin Angela Merkel zum G20-Gipfel nach St. Petersburg. Mit der neuen Lackierung in den deutschen Farben musste allerdings der alte Flugzeugname weichen: Aus der Gummersbach wurde die Theodor Heuss. Doch die Lufthansa will irgendwann eine neue Maschine auf den Namen der oberbergischen Kreisstadt taufen.

Dass die Gummersbach vor zwei Jahren ausgemustert und an die Luftwaffe verkauft wurde, bedauert Bürgermeister Frank Helmenstein mit einem Augenzwinkern: „Zumindest hätte ich es begrüßt, wenn die Kanzlerin die Maschine unter dem bisherigen Namen weitergeflogen hätte – auch wenn ich Heuss bewundere.“

Gerüstet gegenfeindliche Kampfjets

Zumal die Gummersbacher Stadtspitze viele Jahre lang auf die Namensgebung warten musste: Im Jahr 1988 hatte Helmensteins Amtsvorgänger Hubert Sülzer den Antrag bei der Lufthansa gestellt, erst 14 Jahre später flatterte die Zusage ins Rathaus. Die Taufe fand am 9. September 2002 im Beisein von Bürgermeister Paul-Gerhard Schmitz, der stellvertretenden Bürgermeisterin Rita Sackmann und weiteren Gästen aus dem Rathaus statt. Schmitz’ Gattin Christel goss eine Flasche Sekt über die Radarnase. Wenig später hob die Maschine nach Washington ab.

Seitdem war der Airbus A340-300 auf Interkontinentalstrecken eingesetzt worden, er landete in Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. Vom Gummersbacher Rathaus aus hatte man die Reisen stets begleitet, berichtet Helmenstein: „Wir haben jedes Jahr eine Weihnachtskarte ,an die Crew der Gummersbach’ geschickt. Und meistens kam eine Rückmeldung, dass der Jet nach wie vor sicher in den Lüften unterwegs ist.“ Doch nach neun Jahren war damit Schluss: Obwohl die Maschine „in den besten Jahren war“, wie Lufthansa-Sprecher Florian Gränzdörffer berichtet, wurde sie an die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung in Köln-Wahn übergeben. Dass die Lufthansa Maschinen austauscht, geschieht laufend aus unterschiedlichen Gründen.

Die Luftwaffe modernisierte das Flugzeug von Grund auf, baute unter anderem ein Radar zur Erkennung von feindlichen Kampfjets und abhörsichere Kommunikationsanlagen ein. Luftwaffen-Sprecher Leutnant Silvio Schmidt berichtet, dass ein Selbstschutzsystem zur Raketenabwehr später folgt. Der Regierungsjet wurde auf den Namen des ersten Bundespräsidenten umgetauft, Kennung 16+02.

Dass in Zukunft eine neue Gummersbach für die Lufthansa startet, steht fest. Sprecher Gränzdörffer: „Unsere Städtepartnerschaften dauern ewig.“ Doch eine neue Taufe ist noch nicht terminiert; ob’s wieder 14 Jahre dauern wird oder sogar länger, kann er nicht sagen. Ein Jumbo oder gar A380 wird wohl nicht auf Gummersbach getauft – die Riesenflieger bekommen Namen von Metropolen. Helmenstein: „Abwarten! Wenn der VfL erst mal wieder Deutscher Meister ist…“