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Gäste aus ganz EuropaWarum Gamescom-Besucher auf den Campingpark in Lindlar schwören

Lesezeit 3 Minuten
Bild einer Familie vor einem Zelt

Knapp 500 Kilometer von der Heimat nahe Ulm entfernt, hat die Familie Friesen ihr Zelt in Lindlar aufgeschlagen. Von hier geht es zur Gamescom in Köln. Tochter Alina ist im Stil ihres Idols, der virtuellen japanischen Sängerin Hatsune Miku, unterwegs.

Der Lindlarer Campingpark im Bergischen Land lockte zahlreiche Besucher der Kölner Gamescom an. Wir haben uns zwischen den Zelten umgesehen.

Es ist Hochsaison auf dem Lindlarer Campingpark im Bergischen Land. Zwischen Lagerfeuern und Grillaromen sitzen an diesem warmen Sommerabend viele Urlauber vor ihren Zelten und genießen den Sonnenuntergang. Eigentlich ist alles wie immer, doch in diesen Tagen mischen sich noch einige Camper unter die Feriengäste, die man vielleicht nicht unbedingt dort erwartet: Besucher der Gamescom in Köln.

500 Kilometer von Ulm bis zur Gamesccom

Familie Friesen ist aus der Nähe von Ulm angereist und hat den Eventbesuch gut geplant. Während Andreas Friesen mit seiner Familie gerade einen Urlaubstrip durch Dänemark hinter sich hat und die Gamescom auf dem Rückweg noch mitnimmt, ist sein Bruder Alexander mit Nachwuchs die knapp 500 Kilometer eigens für die Computerspielemesse gefahren. Denn vor allem die Kinder sind große Fans des Events.

Tochter Alina hat sich herausgeputzt und wie ihr Idol, die virtuelle japanische Sängerin Hatsune Miku, verkleidet. Auf der Gamescom ist sie mit diesem Aussehen nicht alleine, auf dem Campingplatz schon. Doch das macht ihr nichts aus. Für sie, Bruder Aleksey und Cousin Leevi steht fest: Das machen wir nächstes Jahr wieder so!

Gamescom-Besucher schätzen Campingpark in Lindlar

Andreas Kurz und seine Frau Nadine Junker hingegen sind erst im zweiten Anlauf auf dem Campingplatz gelandet. Die Heidelberger Gäste wollen zum ersten Mal auf die Gamescom und hatten eigentlich ein Kölner Hotel in Messenähe im Sinn. Bei den dortigen Preisen haben sie sich dann aber schnell nach Alternativen umgeschaut. Doch mit der vermeintlichen Zweitwahl sind sie nun mehr als zufrieden. „Wir fahren in unserer Freizeit auch Mountainbike und Motorrad und können uns auch gut vorstellen, hier mal Urlaub zu machen“, erzählt Andreas und genießt sichtlich die Aussicht auf die grüne hügelige Landschaft.

Mit rund 700 Kilometern die weiteste Anreise hatten Tim Varley und Jacob Tussler aus Chippenham im Süden Englands. Sie kommen bereits im fünften Jahr zur Gamescom und wohnen nun schon zum dritten Mal auf dem Campingplatz der Familie Baldsiefen. „Es ist wirklich viel günstiger als im Hotel“, verrät Jacob und sein Freund Tim fügt hinzu: „Und auch viel lustiger als im Hotel! Heute Morgen hat jemand um 7 Uhr das Lied ‚Guten Morgen Sonnenschein‘ gespielt. Wir mögen das!“

Einmal in der Woche spielt das englische Duo zusammen mit drei weiteren Mitspielern ein Racing- Onlinespiel. Auch ein deutscher Spieler ist in der Gaming-Truppe, Niklas, ihn haben sie schon einmal auf der Kölner Gamescom getroffen. Ob es diesmal auch klappt, wissen Tim und Jacob allerdings noch nicht.

Die gut gelaunten Briten reisen nach dem Wochenende mit ihrem Zelt weiter Richtung Frankfurt, sie wollen dort eine alte Freundin besuchen. Fazit: Modernste Hightech-Computerspiele und Basiscamping sind doch gar nicht so weit auseinander, wie man vielleicht denkt.