Offene GartenpforteLindlarer Naturgärtner geben Tipps

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Ein Paar sitzt auf Gartenstühlen im Grünen und umarmt sich.

Gemütliche Sitzecken gehören zu dem grünen Paradies, das die Wopfners aus ihrem Garten gemacht haben.

Katja und Klaus Wopfner nutzen den Tag der „Offenen Gartenpforte“, um ihren Besuchern zu zeigen, wie sie ihr eigenes Reich naturnah gestalten können.

Barbarakraut sprießt neben Kornblumen, Königskerze neben Nachtviole, dazu kommen Senfkraut, Fingerkraut, Klatschmohn oder Wiesen- und Bärenklau. In ihrem rund 2000 Quadratmeter großen Naturgarten am Steinbruch haben sich Katja und Klaus Wopfner in Lindlar-Altenlinde ein kleines Paradies geschaffen, dass nicht nur dem Ehepaar die Möglichkeit gibt, dem hektischen Alltag zu entfliehen, sondern auch diversen Insekten, Vögeln oder Bienen Nahrung und Wohnraum bietet.

Im Rahmen der „Offenen Gartenpforte“ nutzten am Wochenende neugierige Besucher die Möglichkeit, sich umzuschauen und vielleicht für den eigenen heimischen Garten Inspirationen zu holen.

Lindlarer nehmen seit 14 Jahren teil

Klaus Wopfner sagt: „Wir nehmen an diesem Format seit gut 14 Jahren teil und laden an sechs Tagen im Jahr in unseren Garten ein. Wir freuen uns immer, wenn viele Menschen vorbei kommen, das Gespräch suchen.“ Vor rund zehn Jahren haben die Wopfners mit ihrem Projekt begonnen und seitdem nicht nur zahlreiche größtenteils einheimische Wildblumenarten angepflanzt, sondern auch mit Hilfe von alten Baumaterialien Wege, Treppen, Mauern und Sitzecken angelegt.

So bilden alte Grabsteine eine Sitzgelegenheit, die an heißen Tagen ein schattiges Plätzchen verspricht. Steine eines Gerichtsgebäudes wurden für eine Mauer verwendet, und mit Hilfe einer alten Badewanne fühlen sich auch Sumpfpflanzen im Naturgarten der Wopfners heimisch. „In dem Hohlraum zwischen der Badewanne und einer Mauer ist es dadurch so trocken, dass wir dort die Fette Henne anpflanzen konnten, die Trockenheit liebt“, erklärte der 68-Jährige.

Ofenklappen finden in Altenlinde neue Verwendung

Auch alte Ofenklappen fanden im Naturgarten Verwendung. „Die hab ich auf dem Sperrmüll gefunden und sie so in die Wand eingebaut, dass dahinter in einem Hohlraum Teelichter Platz finden“, erläutert Klaus Wopfner. Der Sitzecke verleihe das eine besondere Atmosphäre, findet der 68-Jährige.

Klaus Wopfner engagiert sich seit vielen Jahren in der Partnerschaft mit Shaftesbury, und bei einem Besuch in der englischen Stadt erblickte er an der Straße ein altes Eisentor. Den Besitzer konnte Wopfner schnell ausfindig machen und als die Gruppe wieder den Rückweg Richtung Lindlar antrat, machte sich auch das Eisentor auf Reisen. „Meine Frau staunte nicht schlecht, als ich aus dem Bus stieg, in der einen Hand meine Reisetasche, in der anderen das Eisentor“, erinnert sich Wopfner und lacht.

Für alle, die noch keinen Naturgarten haben, aber gern einen anlegen wollen, hat der 68-Jährige vor allem einen Tipp: „Nehmen sie Kontakt mit anderen Besitzern von Naturgärten auf oder informieren sie sich beim Verein Naturgarten.“ Dort erfahren man, welche Regionalgruppe zuständig ist.

„Ansonsten ist es Learning-by-doing. Niemand ist fehlerfrei, und nur durch Fehler lernt man, wie es funktioniert“, ist Klaus Wopfner überzeugt. Wichtig: Mit dem Einpflanzen der richtigen Stauden und Sträucher ist es nicht   getan. „Auch ein Naturgarten braucht Pflege, denn sonst wachsen ganz schnell Bäume und verdrängen die Pflanzenwelt“, warnt Wopfner. „Ein Naturgarten ist nicht beleidigt, wenn man nicht sofort eingreift. Aber auf die lange Bank sollte man es auch nicht schieben.“

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