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Trend gebrochenIn Oberberg sinken die Preise fürs Eigenheim

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann baut ein Fenster aus einem alten Haus aus.

Die Sanierung von Immobilien ist zuletzt immer kostspieliger geworden, die Nachfrage nach älteren Häusern sank 2023 in Oberberg spürbar.

Grundstücksmarktbericht 2023: Für die Eigentumswohnung muss man dagegen immer mehr hinlegen. Und in Lindlar ist es am teuersten.

Wer im vergangenen Jahr sein Eigenheim in Oberberg verkauft hat, hat zu lange gezögert. Die Zeit der Rekorderlöse, die in der Zeit davor realistisch waren, war 2023 vorbei. Kreisweit fielen die Preise für wiederverkaufte Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Jahr davor im Schnitt um sechs Prozent. So liest sich eine der Hauptaussagen des neuesten Grundstücksmarktberichtes für den Oberbergischen Kreis, der seit Mittwoch vorliegt.

Umsatz mit oberbergischen Immobilien sank um fast 30 Prozent

Trotz purzelnder Preise reagierten die Käufer allerdings deutlich vorsichtiger als in der Vergangenheit. Insgesamt 2773 Kauffälle dokumentierte der Gutachterausschuss, der den Marktbericht jährlich veröffentlicht, für das Jahr 2023. Das waren rund 22 Prozent weniger als noch 2022, zugleich sank der mit Immobilienverkäufen erzielte Umsatz in der Region von 684 auf 483 Millionen Euro, also um fast 30 Prozent.

Das geringere Kaufinteresse an gebrauchten Häusern betraf alle Kommunen im Kreis, und zwar ohne Ausnahme. In Engelskirchen etwa wechselten zuletzt 99 bebaute Grundstücke die Eigentümer, 2022 waren es noch 120. In Marienheide sank die Zahl der Vertragsabschlüsse im gleichen Zeitraum von 94 auf 65, in Waldbröl von 130 auf 89, in Wiehl von 200 auf 144 und in Wipperfürth von 79 auf 54. Den 2023 durchschnittlich gezahlten Preis für eine freistehende oberbergische Unterkunft beziffern die Experten auf 271 000 Euro – und betonen sogleich, dass Käufer für ein vergleichbares Objekt im Rheinisch-Bergischen Kreis rund 450 000 Euro auf den Tisch legen mussten.

Elf Prozent ziehen aus Köln nach Oberberg

Der Bericht beweist auch, dass die Oberberger heimatverbunden sind. Über drei Viertel der Immobilienkäufer stammten aus dem Kreisgebiet, dazu kamen rund elf Prozent, die aus Köln oder Bonn nach Oberberg zogen, sowie einige Prozent, die es aus dem Bergischen Städtedreieck vor allem in den Nordkreis verschlug. Die Quadratmeter-Preise für Wohnungsbauland unterschieden sich von Kommune zu Kommune erheblich, das hat sich auch 2023 nicht geändert.

Als einsamen Spitzenreiter haben die Gutachter Lindlar ermittelt, in der Gemeinde lag der Mittelwert bei 301 Euro und damit nahe am Doppelten des Kreisdurchschnitts von 167 Euro. Auch Wipperfürth (178 Euro), Gummersbach (157), Engelskirchen (137) und Nümbrecht (133) gehörten zu den eher teureren Pflastern, auf günstigerem Grund baute man dagegen in Reichshof (92 Euro), Morsbach (81) und Marienheide (64).

Der Preis für eine Eigentumswohnung in Oberberg steigt weiter an

Anders als auf dem Häusermarkt entwickelten sich im vergangenen Jahr die Preise bei neuen, aber auch gebrauchten Eigentumswohnungen. Zwar wurden auch diese Unterkünfte weniger gekauft (minus zwölf Prozent), allerdings kletterten zeitgleich die Preise um weitere vier Prozent. In Gummersbach und Waldbröl gelang es den Verkäufern dadurch sogar, mit weniger Abschlüssen als 2022 einen höheren Umsatz zu erzielen. Im Schnitt wurden für eine neu gebaute oberbergische Wohnung fast 3800 Euro pro Quadratmeter fällig, das ist nahezu eine Verdoppelung gegenüber dem Preis aus dem Jahr 2010.

Der Weiterverkauf einer gebrauchten Eigentumswohnung brachte im Schnitt 1800 Euro pro Quadratmeter, auch hier lag Lindlar an der Spitze (2339 Euro), vor Nümbrecht (2201) und Wiehl (2008). Am günstigsten kaufte man in Waldbröl (1301), wo allerdings auch die ältesten Wohnungen geboten wurden, als durchschnittliches Baujahr wurde dort das Jahr 1969 ermittelt.