Wohin mit dem ausgedienten Weihnachtsbaum. In Lindlar kümmert sich traditionell die Feuerwehr darum, während die Jugendfeuerwehr Spenden sammelt.
Jugend war unterwegsFeuerwehr Lindlar hatte bei Weihnachtsbaum-Sammelaktion gut zu tun
Beherzt greifen die Unterbrandmeister René Ludwig und Martin Schaffron sowie Feuerwehrmann Justin Michalek nach den Tannenbäumen, die an der Straßen liegen und werfen sie auf den großen Anhänger. Dieser wird vom Traktor im Schritttempo über den Asphalt gefahren - am Steuer: Unterbrandmeister Karsten Wendler.
Und während sich die Feuerwehrmänner den Weihnachtsbäumen annehmen, die noch vor kurzem bunt geschmückt für festliche Stimmung sorgten, klingeln die Mitglieder der Jugendfeuerwehr an den Haustüren und bitten im Rahmen der Aktion um eine kleine Spende. So auch der 17-jährige Severin und seine jungen Mitstreiter Sienna und Mark. Severin ist seit seinem 10. Lebensjahr in der Jugendfeuerwehr und von Anfang an bei der jährlich stattfindenden Weihnachtsbaumsammlung mit an Bord. Diese hat seit vielen Jahren einen festen Platz im Abfallkalender der Gemeinde.
Baumabholung: Spenden für die Jugendfeuerwehr Lindlar
Trotz eisiger Temperaturen werden die Jungen und Mädchen mit oftmals offenen Türen empfangen. So auch am Haus der Familie Bernards, wo die dreijährige Zoe auf dem Arm ihrer Mutter Michaela das Geld in die Sammeldose steckt, die ihr Severin entgegen streckt. Ihr Mann Daniel sei früher selbst Mitglied bei der Feuerwehr gewesen und die Familie unterstütze die Aktion sehr gerne, erzählt die Mutter. „Das Geld ist gut investiert und vor allem die Jugendfeuerwehr hat etwas davon. Und so wissen wir auch, wo das Geld hinkommt“, sagt Michaela Bernards.
Das Geld werde zur Finanzierung der Jugendfeuerwehr eingesetzt, wie Sebastian Müller, Unterbrandmeister und Leiter der Jugendfeuerwehr, erzählt. „Wir erheben keine Mitgliedsbeiträge. Solche Spenden fließen dann in Ausflüge zum Beispiel in das Fantasia-Land oder werden für das Zeltlager verwendet, so dass die Kinder und Jugendlichen nur einen kleinen Eigenanteil leisten müssen“, so Müller.
Doch bevor es pünktlich um 9 Uhr morgens losgehen konnte, galt es noch, einiges zu organisieren. Treffpunkt am Morgen war das Feuerwehrgerätehaus des Löschzug Stadt der Freiwilligen Feuerwehr Lindlar in der Vossbrucher Straße nicht unweit vom Gymnasium Lindlar entfernt. Die einzelnen Gruppen mussten zusammen gestellt, die Routen nochmals besprochen werden.
Von dort aus ging es dann für die insgesamt 112 teilnehmenden Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lindlar, darunter 38 Jugendliche, 22 Fahrer und 45 Lader, die die Bäume einsammeln, auf die Straßen der Lindlarer Gemeinde. Acht weitere Feuerwehrmitglieder verbleiben am Standort. Sie kümmern sich um das Mittagessen oder stehen parat, wenn ein Einsatz ruft, erzählt Sebastian Müller und ergänzt: „Wenn alles rund läuft und das Wetter mitspielt, wird gegen 17 Uhr die Aktion beendet und die Gruppen wieder vollzählig am Gerätehaus eingetroffen sein.“