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HahnenköppenKilian Leske wird mit 135 Schlägen König in Scheel

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Aufgeregt waren die Kinder des Chores „Tutti Frutti“, durften sie doch während des Freiluftgottesdienstes in Scheel erstmals auftreten.

Aufgeregt waren die Kinder des Chores „Tutti Frutti“, durften sie doch während des Freiluftgottesdienstes in Scheel erstmals auftreten.

Schon lange wird in Scheel kein echter Hahn mehr geköpft. Beim Hahnenköppen der Stoffattrappe siegte in diesem Jahr Kilian Leske.

Im Gegensatz zu anderen Vereinen betrifft die Bewohnerinnen und Bewohner der Lindlarer Ortschaft Scheel das neue Verbot des Hahnenköppens in Nordrhein-Westfalen nicht: Denn hier geht es seit dem ersten Dorffest, dem „Treff in Scheel“, nur Stoffhähnen an den Kragen, gestopft mit Strümpfen und Teppichresten. Und das geschieht auch nicht mit verbundenen Augen, schließlich soll mit dem stumpfen Säbel ja nicht versehentlich das Publikum vor der Bühne getroffen werden.

Franz-Josef Sauermann, ehemaliger Vorsitzende des Bürgervereins in Scheel, weiß, dass es dennoch bis zu 300 Schlägen dauern kann, bis der von der Zeltdecke hängende Hahnenkopf abgeschlagen ist, „je nach Qualität der Stoffreste“. Wie lange es in diesem Jahr dauert, bleibt abzuwarten, schließlich hat Rebecca Leske, Beisitzerin im Bürgerverein und Ehefrau des bisher amtierenden Hahnenkönigs Sven Leske, den Hahn erstmals gebaut. Ein Wettbewerbsvorteil?

Lange Tradition in Scheel

Das Dorf sieht es nicht zu eng, schließlich hat das Hahnenköppen als Spaßwettkampf eine lange Tradition, mit dessen Gewinn keine großen Verpflichtungen einhergehen. „Seine Zeit und Feierlichkeiten als Hahnenkönig kann jeder frei gestalten, manche machen anschließend für den Hühnerball eine große Feier, andere laden nur die direkte Nachbarschaft ein“, sagt Jan Sauermann, Geschäftsführer des Vereins. Weit wandert in diesem Jahr die Hahnenkrone nicht, nach 135 Schlägen wird Kilian Leske, Sohn des alten Königs, neuer Würdenträger der Lindlarer Ortschaft.

Zum 46. Mal fand nun das Dorffest in Scheel statt, wie schon seit langem am zweiten August-Wochenende. Es lockt gebürtige oder zugezogene Scheelerinnen und Scheeler sowie Bewohner umliegender Ortschaften in den Park rund um den Weinbrunnen. 150 Helfer, für den Auf- und Abbau und in den Buden, vom Grillstand bis zum Cocktailzelt, packten an beiden Tagen und bei bestem Wetter mit an. „Im Prinzip hilft das ganze Dorf mit“, freut sich Jan Sauermann. Von Samstagabend bis Sonntagabend war der Park in Scheel durchgehend belebt mit dem Musikprogramm, etwa beim Auftritt des Musikvereins aus Frielingsdorf, beim Kinderschminken oder an den selbst gebauten Spielen für Jung und Alt, wie Wuschelkiste, Dosenwerfen, Galgenkegeln oder der Pik-Ass-Bude, an der vom Restaurantgutschein bis zur Ballonfahrt allerlei Gewinne warteten. Die Erlöse werden für soziale Zwecke, diesmal für das Familienzentrum „Domino“, verwendet.

Erster Auftritt für den neuen Kinderchor „Tutti Frutti“

Für die Kinder des neu gegründeten Kinderchores „Tutti Frutti“ war der Freiluftgottesdienst am Sonntagmorgen der Höhepunkt, schließlich durften sie dort zum ersten Mal auftreten. Zum Ausklang des Festes spielte am Abend dann die Bläsergruppe „Brass Four Spass“.