Das Spiel zwischen Eintracht Hohkeppel und dem KFC Uerdingen war ein schwacher Kick. Und das lag wohl auch am Dürener Rasen.
RegionalligaEintracht Hohkeppel quält sich im Kellerduell gegen Uerdingen zu einem Punkt

Acht Minuten vor Schluss drückte Innenverteidiger Firat Tuncer den Ball zur Hohkeppeler Führung über die Linie.
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Schlimmer geht immer: „Das war das schwächste Spiel in meiner Amtszeit“, bilanziert Trainer Iraklis Metaxas: „Manche Dinge sind unerklärlich.“ Auf der Suche nach Ursachen dieser Darbietung nach der sehr guten Leistung beim 3:2 gegen Rot-Weiß Oberhausen hält der Coach der Regionalliga-Fußballer der Eintracht es für möglich, dass „die Platzverhältnisse auch schuld waren, dass wir ein solch schwaches Spiel gesehen haben.
Der Platz war eine Buckelpiste. Die Spieler schienen schon nervös bei der Überlegung, wie kommt der Ball bei mir an.“
Auftakt kann Hohkeppels Trainer Metaxas nicht gefallen haben
Eintracht Hohkeppel - KFC Uerdingen 1:1 (0:0). Eine Rolle könnte vielleicht auch gespielt haben, dass es für beide Teams um viel ging, keines einen Fehler machen wollte. Den „ersten Bock schoss“ die Eintracht schon in der 7. Minute, als Innenverteidiger Firat Tuncer den Ball zu Torwart Lukas van Ingen zurückpasste. Und dieser das Spielgerät prompt einem Gast in den Fuß spielte, seinen Fehler aber postwendend bereinigte, den Schuss parierte. Das kann Trainer Metaxas nicht gefallen haben.
In der 12. Minute fragten sich die Spielbeobachter, warum Keeper van Ingen den Ball nach abgefangener Ecke nicht schnell macht, da der KFC nur einen Spieler zur Konterabsicherung eingeteilt hatte. Doch rasch wird klar: Der Torwart kann den Ball gar nicht schnell abspielen, weil zehn seiner Mitspieler beim Eckstoß des Gegners in der eigenen Box sind und keiner sich flinken Fußes auf den Weg gen gegnerisches Tor machte.
Hohkeppeler Elf hatte mit dem Platz zu kämpfen
In einer immens schwachen ersten Hälfte vor 250 Zuschauern, einer hektischen und zerfahrenen Partie ohne jeden Spielfluss, werden zwei Chancen für die Hausherren notiert. Bei einem Freistoß nach Foul an Enzo Wirtz scheiterte Frederic Baum aus 18 Metern am Uerdinger Torwart (15. Minute). In der 38. Minute traf Michael Gardawski, der sich zuvor einmal mehr wegen Meckerns eine Gelbe Karte abgeholt hatte, mit einem Schuss ans Außennetz nach Pass von Aymen Aourir.
Nach Wiederbeginn betrieb die Eintracht Chancenwucher. Zunächst verpasste Enzo Wirtz nach Gardawski-Flanke das Ziel (52.). Nach Ömer Tokacs guter Vorarbeit drosch der ebenfalls eingewechselte Mounir Bouziane den Ball in die Dürener Pampa (63.). „Das lag an einem Platzfehler. Ansonsten geht dieser platzierte Schuss zumindest aufs Tor“, weiß Iraklis Metaxas.
Das lag an einem Platzfehler. Ansonsten geht dieser platzierte Schuss zumindest aufs Tor.
Die fünfte Chance, ein 1:0 zu erzielen, hatte die Eintracht schließlich in der 66. Minute, als Enzo Wirtz am langen Pfosten nach Ekalles Flanke knapp verpasste. Der KFC entschloss sich, endlich auch einmal Chancen zu kreieren, und kam zurück ins Spiel. In der Schlussviertelstunde war richtig Feuer in der Partie. Die Frage war: Wem gelingt der Lucky Punch?
Hohkeppeler Führung acht Minuten vor dem Abpfiff
Und siehe da: Nach Frederic Baums Eckstoß drückte Firat Tuncer den Ball zum 1:0 über die Linie. Da waren es nur noch acht Minuten zu spielen, der dritte Dreier in Folge winkte. Und dann nahm der eingewechselte Eintracht-Mann Batuhan Özden die Einladung des ebenfalls eingewechselten Baek Seungheon an, ihn am Strafraum zu foulen. Statt ihn abzulaufen lief Özden ihm – zumindest mal ungeschickt – in die Hacken, der Kontrahent fiel ins Grün.
Den fälligen Freistoß setzte KFC-Kapitän Nazzareno Ciccarelli an den Pfosten, ausgerechnet der Gefoulte drückte den Abpraller über die Linie. Dumm gelaufen. Es ist im Fußball ja durchaus erlaubt, bei eigener Führung kurz vor Spielende den Ball aus der Gefahrenzone zu dreschen. Iraklis Metaxas nach dem Abpfiff: „Wir haben schon Spiele verloren, in denen wir besser als heute gespielt haben. Es ist typisch für eine solche Partie, dass das Spiel nach zwei Standards entschieden wird.“
Eintracht Hohkeppel: van Ingen, Ekalle, Dervisevic, Tuncer, Gardawski, Durgun, Vadeev (46. Tokac/78. Özden), Baum, Lambert (60. Bouziane), Wirtz, Aourir (92. Pesch).
Tore:1:0 Firat Tuncer (82.), 1:1 Baek Seungheon (89.).