Kaiserstraße GummersbachEinzelhandel verändert sein Gesicht – Woolworth soll kommen
Gummersbach – Einen Schlussstrich ziehen wird Fotohändler Ralf Heinzemann an der Kaiserstraße, der seit Sonntag seinen Räumungsverkauf annonciert hat. Mehr als 80 Jahre hat seine Familie – vor ihm Vater Horst und davor Großvater Ernst – das Geschäft geführt, viele Jahre auch mit Drogerie und Parfümerie. Doch jetzt ist Schluss. „Die Entscheidung ist über Monate gereift“, sagt Heinzemann. Der Handel sei im Wandel,und in seiner Branche kauften die Kunden zu 80 Prozent übers Internet.
Nur zur Beratung zum Fachhändler
„Und zu uns kommen sie, um sich beraten zu lassen“, so der Geschäftsmann. Dass seine Entscheidung mit der Eröffnung des Forums zusammenhängt, verneint Heinzemann. Er hat aber den Eindruck, dass die Menschen bei schlechtem Wetter lieber ins überdachte Forum zum Einkauf gehen.
Umgebaut wird derzeit das Geschäftshaus der Familie Hassel. Dort wird in den kommenden Wochen Andrea Jahn (Umzug von der Moltkestraße) ihre neue Boutique eröffnen. An seine alte Adresse nach Umbau zurückkehren wird der Drogeriemarkt dm (aktuell im Einkaufszentrum Bergischer Hof). Ebenfalls ins neue Haus Hassel gehen wird Optiker Hansjörg Mecke (Augenwelt), der aktuell wenige Meter entfernt sein Ladenlokal hat. Auf Bauarbeiten treffen auch die Kunden der Firma Frackenpohl, die einen neuen Eingang bekommt.
Was den Leerstand in der Kaiserstraße angeht, so scheint das Schramm-Haus (ehemals Saturn) vor einer Neuvermietung zu stehen. Informationen dieser Zeitung, nach denen das Kaufhaus Woolworth in die Hindenburgstraße kommt, wurden vom Unternehmen zwar noch nicht abschließend bestätigt – aber man habe am Standort Gummersbach Interesse und sei hier bereits auf Mitarbeitersuche. Für den Eigentümer der Immobilie, die Erich Doetsch Immobilienmanagement, sagt deren Geschäftsleiter Jacky Gauthier, dass man in Verhandlungen sei. Das ist auch Martin Metgenberg als Eigentümer der benachbarten Immobilie, in der bis vor kurzem die Post war. Er kündigte an, dass er voraussichtlich im hinteren Teil seines Areals neu bauen und bis zum Weihnachtsgeschäft eröffnen werde. Mit wem, sagt er noch nicht.
Nicht unmittelbar in der Fußgängerzone liegt das Delikatessengeschäft von Jeannette Klein am Bismarckplatz. Auch sie wird Ende des Monats den Schlüssel ihres Betriebes endgültig herumdrehen. Die Gründe dafür seien privat, sagt sie, lässt aber durchblicken, dass das Traditionsunternehmen mit der Eröffnung der Halle 32 im Catering Einbußen erlitten habe.