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Wettschwimmen im FreiwasserOlympioniken kraulen durch die Aggertalsperre

Lesezeit 3 Minuten
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Für den Wettkampf müssen in der Aggertalsperre Bojen gesetzt werden.

  1. Ein nicht alltäglicher Wettkampf wird am Wochenende auf der Aggertalsperre ausgetragen.
  2. Die Freiwasser-Schwimmer tragen dort Langstrecken-Wettkämpfe aus, mit dabei: ein Weltmeister und mehrere Olympioniken.
  3. Die Bedingungen in der Aggertalsperre sind für den Wettkampf ideal.

Gummersbach – Zufrieden blickt Constantin Depmeyer, Trainer des deutschen Freiwasserschwimm-Nachwuchses, auf die Aggertalsperre. An vorher festgelegten Punkten setzen Mitarbeiter des Aggerverbandes gerade vom Boot aus Bojen und stecken die beiden 500 und 1250 Meter langen Strecken ab.

Am Samstag und am Sonntag findet in der Aggertalsperre die Internationalen Mittelrhein-Meisterschaft im Freiwasserschwimmen statt. Gleich heute um 9 Uhr startet die deutsche Schwimmelite, allen voran Weltmeister Florian Wellbrock, über die 10.000 Meter.

Während es heute bis zum späten Nachmittag um Meistertitel geht, beschließen am Sonntag zwei Volksschwimmen um 13 und 14 Uhr die Wettkämpfe. Über 500 Schwimmer gehen an diesem Wochenende auf die Strecken von 500 bis 10.000 Meter.

Auch Olympiastarter dabei

Die Aggertalsperre biete beste Voraussetzungen für einen guten Wettkampf, erklärt der Bundestrainer. Es gebe keine Strömung, die Wassertemperatur mit über 20 Grad stimme ebenso wie die gute Organisation. „Und die Schwimmer kommen heil ins und aus dem Wasser“, so Depmeyer.

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„Da es durch die hohen Hygieneauflagen so wenig Wettkämpfe gibt, sind Schwimmer aus ganz Deutschland dabei, darunter auch Qlympiastarter“, sagt Depmeyer. Zwei seiner Nachwuchsathletinnen starten gerade zu ihren Trainingsrunden und dürfen dabei Flossen nutzen.

Im Wettkampf ist das nicht erlaubt. Start und Ziel ist der Strand am Jugendzeltplatz. Bis dahin müssen die Schwimmer ihre Masken tragen. Jeder Teilnehmer oder Helfer ist bereits registriert, und niemand kommt aufs Gelände, ohne dass bei ihm die Temperatur gemessen wird. Selbst die Bademützen der Athleten werden ausgegeben. Gestartet wird in Gruppen zu höchstens 30 Schwimmern.

„Wir haben jede Menge Schilder gedruckt, die auf Maskenpflicht und Abstand hinweisen“, sagt Ruth Uessem, sportliche Leiterin des ASC Gummersbach, und Hauptorganisatorin des Wettkampfes. Gemeinsam mit den Schwimmern des TuS Derschlag richtet der ASC die Meisterschaft aus.

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Mit dem Aggerverband sprach Organisatorin Ruth Uessem die Streckenführung ab.

Da der Fühlinger See in Köln ausgebucht war, suchte der Schwimmbezirk Ende vergangenen Jahres einen neuen Austragungsort. Mathias Gloger (TuS Derschlag) schlug das Oberbergische mit seinen Talsperren vor. „Ich hatte zunächst die Brucher mit dem Freibad im Auge“, erzählt Ruth Uessem.

Doch die Betreiber winkten ab, da sie das Bad nicht zwei Tagen für die Öffentlichkeit schließen wollten. So kam die Idee mit der Aggertalsperre, erste Gespräche mit der DLRG wurden geführt, bis Corana alles stoppte.

„Wir blieben aber dabei, wenn es möglich ist, dann wollten wir den Wettkampf ausrichten“, blickt Ruth Uessem zurück. Dabei sendet sie ein großes Lob an den Aggerverband, der von Beginn an mit einbezogen war.„Wir haben mit dem Schwimmverband die einzelnen Punkte abgesprochen und die Strecken festgelegt“, berichtet Andreas Orbach, Vermessungsingenieur beim Verband.

Mit Sandsäcken beschwert, werden die Bojen ins Wasser gesenkt. Am Freitag waren es noch Kanister, die den Standort kennzeichneten, am Samstagmorgen werden sie durch richtige Bojen ausgetauscht. Schiedsrichter werden in ihren Booten ein Auge darauf haben, dass auch alles nach Vorschrift abläuft.

Rundkurs wird acht Mal geschwommen

Um die 10.000 Meter zurückzulegen, wird der 1250 Meter lange Kurs achtmal umrundet. Platzierungskämpfe beim Start, wie man sie vom Triathlon kennt, gebe es bei den Langstreckenschwimmern nicht, sagt Depmeyer. Keiner wolle alleine vorneweg schwimmen, um dann kurz vor Schluss doch noch eingeholt zu werden.

Zuschauer sind auf dem Gelände nicht erlaubt, doch bieten sich entlang der Aggertalsperre viele Sichtpunkte. „Ich empfehle die Halbinsel, da sind einige Bäume weggekommen“, sagt Ruth Uessem.