VfL Gummersbach hilftVerein nimmt Ukrainer Stanislav Zhukov unter Vertrag
Gummersbach – Es ist noch nicht lange her, da standen sich die Handballer Stanislav Zhukov (Ukraine) und Janko Bozovic (Österreich) beim Spiel ihrer Handball-Nationalmannschaften auf dem Feld gegenüber. In Gummersbach arbeiten sie, die seit Donnerstag auch Mannschaftskollegen sind, Seite an Seite, um Hilfsgüter für die Ukraine zu verpacken.
Initiiert hat die Aktion Bozovics Frau Larissa. Sie ist gebürtige Ukrainerin. Als die ersten Nachrichten vom Krieg in ihrem Heimatland kamen, fragte sie was gebraucht wird und startete die Sammelaktion . „Die Situation in der Ukraine ist ein Albtraum, man kann sich nicht vorstellen, unter welchen Umständen die Menschen dort jetzt leben“, berichtet sie aus Telefonaten mit Freunden und Familie.
Sie nutzte ihre sozialen Kanäle, darunter auch den des VfL Gummersbach, um auf ihre Aktion aufmerksam zu machen. „Ich bin überwältigt von der Resonanz“, sagt Larissa Bozovic. Bei ihnen zu Hause aber auch in der Schwalbe-Arena stapelten sich die Spenden über Babynahrung, Medikamente, Decken, Schlafsäcke, Isomatten, Kerzen, Batterien bis hin zu haltbaren Lebensmitteln.
Ob aus dem Kreis des VfL, des Fanclubs oder der Nachbarschaft – die Hilfsbereitschaft sei riesig, erzählt Larissa Bozovic, die sich bereits 2006 mit einer Non-Profit-Organisation für Waisenkinder in der Ukraine eingesetzt hat.
Zuletzt in Moskau gespielt
In Ex-VfL-Spieler Stanislaw Zhukov, der zuletzt bei CSKA Moskau gespielt hat und seinen Vertrag sofort nach Kriegsbeginn gekündigt hat, um mit Frau und Sohn bei Freunden in Gummersbach unterzukommen, fand sie einen Mitstreiter. Per Lkw werden die Güter in den nächsten Tagen ins Grenzgebiet der Ukraine gebracht.
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Bei all der Sorge um die Familie und das Heimatland gab es eine gute Nachricht für Zhukov. Der VfL hat den Rückraumspieler mit sofortiger Wirkung unter Vertrag genommen, um ihn und seine Familie zu unterstützen, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler und dankt all denjenigen im Umfeld des VfL, die das ermöglicht hätten. „Im Moment geht es nicht darum, dass Stanislav für uns als Spieler aufläuft“, erklärt Schindler, „sondern darum, ihm Sicherheit und Zeit zu geben, damit er sich um seine Familie hier in Gummersbach und in der Ukraine kümmern kann und seine Verletzung auskuriert.“