Ehrengäste aus Gummersbachs Partnerstadt La Roche nahmen am Freitag im Rathaus am Bürgertreff teil. Vier Stadtmedaillen wurden verliehen.
Verleihung von StadtmedaillenGummersbacher Bürgertreff stand im Zeichen der Partnerschaft
Der Bürgertreff im Gummersbacher Rathaus stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Städtepartnerschaft zu La Roche-sur-Yon, die sich bekanntlich zum 55. Mal jährt. Bürgermeister Frank Helmenstein begrüßte am Freitagabend auch zahlreiche französische Freundinnen und Freunde, darunter La Roches Bürgermeister Luc Bouard. Aus Gummersbachs Partnerstadt Burg in Sachsen-Anhalt war Bürgermeister Philipp Stark zu Gast.
„Kurzweilig und würdevoll“ sollte der Abend werden, hatte Helmenstein angekündigt — und Recht behalten. Er beschwor die Freundschaft, die aus ehemaligen Feinden erst Partner, dann Freunde habe werden lassen — „18 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ein mutiger Schritt“. Dankbar nahm er zur Kenntnis, dass diese Freundschaft auch von der Jugend in beiden Städten mit Leben gefüllt werde. „Auch eine globale Welt sollte uns nicht davon abhalten, die Nähe zum Nachbarn zu suchen“, sagte er.
Lob an die Partnerschaftsvereine
Gleich vier silberne Stadtmedaillen für besonderes ehrenamtliches Engagement verlieh er im Rahmen des Bürgertreffs. Ludmilla Hein nahm die Auszeichnung als Initiatorin des seit zehn Jahren gut angenommenen Kirchencafés in Steinenbrück entgegen.
Für ihr Engagement in der Städtepartnerschaft bekam Gertrud Häring, die Helmenstein als Aktivposten im Partnerschaftsverein beschrieb, die Medaille. Zudem wurden mit Dominique Pauvreau und Claude Guiat zwei Franzosen bedacht. Guiats besonderes Interesse gelte der sportlichen Verbindung zwischen den Städten, Pauvreau gilt als einziger Teilnehmer an ausnahmslos allen Austauschbegegnungen zwischen La Roche und Gummersbach.
La Roches Bürgermeister Luc Bouard betonte wie sein Gummersbacher Amtskollege die Bedeutung der Partnerschaftsvereine Amiko und AEIN.
Ganz im Zeichen der Partnerschaft stand der Kunstwettbewerb der weiterführenden Schulen. Den ersten Platz nahm Alea Ernst aus der Jahrgangsstufe 8 der Realschule Hepel entgegen. Platz zwei ging an Nelli Getz (Klasse 9a, Realschule Hepel), Platz drei an Lea Kron und Nico Köster (Stufe 8 der Realschule Steinberg), ebenfalls in den Top Ten platzierten sich Dana Huppertz, Zoé Dross, Elissa Pehl, Emma Wölk, Alisa Schäfer, Jana Merle Stauss und Romina Minski.
Den musikalischen Rahmen gestalteten das Oberbergische Kammerorchester, das Gospel-Trio des Gospelchors Gummersbach und das Musical Projekt Oberberg — und lösten gemeinsam auch musikalisch das Versprechen ein, den Bürgertreff kurzweilig und würdevoll zu gestalten.
Das Rahmenprogramm der Feier zur 55-jährigen Städtepartnerschaft von La Roche-sur-Yon und Gummersbach war alles andere als touristisch. Klimaveränderung, Umweltschutz und wie man in den Städten Gummersbach, La Roche und Burg damit umgeht, standen auf der Agenda. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur die Partnerschaft die Städte miteinander verbindet, es sind auch die tagtäglichen Aufgaben im Bereich der Umwelt- und Klimaveränderung, die auf französischer und deutscher Seite zu lösen sind.
So stand am Freitag eine Besichtigung des thermochemischen Forschungszentrums auf Metabolon auf dem Programm. Burgs Bürgermeister Philipp Stark war von dem Lern- und Forschungsstandort derart begeistert, dass er diesen „gerne mitgenommen“ hätte.
Nach dem Bürgertreff am Freitagabend und dem offiziellen Part der Feier zum 55-Jährigen ging es am Samstag in den Innovation-Hub auf dem Steinmüllergelände. Dort fand eine Vortragsreihe zu Klimaschutz und Klimafolgenanpassung statt. So war aus La Roche zu erfahren, dass dort ein Programm zur Anpflanzung 100 000 neuer Bäume aufgelegt wurde. In Burg indes mussten zwei Mitarbeiter, die für den städtischen Wald zuständig sind, in den Bauhof versetzt werden. (ar)