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TrödelmarktAuf Schnäppchenjagd in Gummersbach

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt die Trödelhändlerin Rosemarie Bergamin an ihrem Stand.

Volle Kanne Keramik: Das Herz von Rosemarie Bergamin schlägt seit vielen Jahren für Trödel. Gemeinsam mit ihrem Mann besucht die 72-jährige Vollmerhauserin Trödelmärkte als Käufer und Verkäufer.

Richtig viel los war am Sonntag in der Gummersbacher Innenstadt. Der große Flohmarkt zog Händler und Fans aus nah und fern an.

Nachhaltiger geht es nicht. In der Gummersbacher Innenstadt wurde am Sonntag Ware angeboten, die deutlich ressourcenschonender ist als das billige Zeug, das sonst in vielen Geschäften zum Verkauf steht. Hindenburg- und Kaiserstraße waren wieder ein großer Stadtflohmarkt. Bereits zum vierten Mal hatte das Veranstaltungsbüro Grote und Hiller zum Trödelmarkt geladen, der Fans von nah und fern in die Kreisstadt lockte.

Dichte Wolken am Himmel taten der Kauflaune kaum einen Abbruch. Das Angebot konnte sich nämlich sehen lassen. An rund 200 Verkaufsständen, die in der Fußgängerzone aneinanderreihten, gab es alles, was das Trödelherz höher schlagen lässt. Ob alte Gemälde mit Ölfarben, Omas bestes Geschirr mit dem Zwiebelmuster, aus Porzellan gefertigte Behälter für Mehl, Zucker, Salz und Co. oder Spielsachen aus längst vergangenen Zeiten.

Ein wunderschönes Schaukelpferd

Die Tische der Händler, ob gewerblich oder privat, bogen sich unter der Last des reichhaltigen Angebotes und bald wechselte so manches Schätzchen den Besitzer. Der Stadtflohmarkt hatte gerade erst seine Tore geöffnet, da strömten bereits zahlreiche Besucher in die Fußgängerzone, und das Feilschen konnte beginnen.

Ein Stand, der sofort ins Auge fiel, gehörte Rosemarie Bergamin. Das Herz der Vollmerhauserin schlägt seit vielen Jahren für Trödel, und gemeinsam mit ihrem Mann besucht die 72-Jährige gern selbst Trödelmärkte. An fünf bis sechs Tagen im Jahr verkauft sie ihre eigenen Schätzchen.

Dazu gehörte jetzt ein wunderschönes Schaukelpferd, dessen Alter leider nicht bekannt ist, aber auch die mit viel Herzblut restaurierten Brotkästen, die ursprünglich aus der für ihre Keramik bekannten Stadt Wächtersbach in Hessen stammen. „Wo mein Mann sie findet, werden sie gekauft und dann mühevoll wieder auf Vordermann gebracht, damit wir sie in diesem Zustand wieder verkaufen können“, berichtet Bergamin und zeigt auf einige Exemplare, teilweise reich verziert mit kleinen Blumen oder ganz schlicht in Cremeweiß, aber größtenteils schon über 100 Jahre alt.

Seit bestimmt 25 Jahren begeistern wir uns für Trödel. Das ist einfach unser Ding.
Rosemarie Bergamin

Auch alte Spiegel, eine Kaffeemühle, Schränke aus Holz oder andere Antiquitäten mit vielen Jahren auf dem Buckel lassen sich an ihrem Verkaufsstand entdecken. „Wir sind beide Rentner, und ich habe damals gemerkt, ich kann nicht nur zu Hause rumsitzen“, sagt Rosemarie Benjamin. „Ich war immer unter Menschen, und ich musste einfach raus. Seit bestimmt 25 Jahren begeistern wir uns für Trödel. Das ist einfach unser Ding.“

Reißenden Absatz fanden auch die zahlreich angebotenen Kleidungsstücke – Hosen, Pullover, Shirts, Jacken für alle Jahreszeiten, Mützen, Schals, Tücher oder Handschuhe. Schuhe für Männer, Frauen und Kinder erregten ebenso viel Aufmerksamkeit, denn der Nachhaltigkeitsgedanke nimmt eben mehr Platz ein in den Köpfen der Menschen.

Für die Kleinsten gab es vor allem dort viel zu entdecken, wo Eltern oder Kinder ihre Kinderzimmer ausgemistet und daher diverses Spielzeug anboten, wie Puppen, Actionfiguren oder Barbies Traumhaus mit allerlei Zubehör, aber auch Kuscheltiere, Gesellschaftsspiele oder Kinderbücher. So konnte der Trödelnachwuchs das Taschengeld aufbessern und gleichzeitig Platz für Neues schaffen. Dabei nutzten viele Standbesitzer auch die Gelegenheit und bummelten entlang der Stände der anderen Anbieter. Denn auch der eine oder andere Tausch untereinander kam infrage.