Nach wochenlanger Trockenheit sind die Füllstände der Talsperren im Oberbergischen deutlich gefallen.
Wochenlange TrockenheitNoch gibt's in Oberberg genug Trinkwasser

Der Chef des Aggerverbands, Uwe Moshage, sieht noch keinen Grund zur Sorge mit Blick auf die Füllstände der Sperren, wie hier die Wiehl.(Archivfoto)
Copyright: Andreas Arnold
Meteorologen wie Karsten Schwanke oder Sven Plöger haben in diesen Tagen keine guten Nachrichten. An ausreichend Sonnenschein oder blauem Himmel liegt das zwar nicht, wohl aber am konsequent ausbleibendem Niederschlag. Auf dem Rhein werden sogar die Schiffe nur noch halb so voll geladen, weil die Fahrrinne mehr nicht hergibt. Ein Ende der Trockenheit und Regen sind noch nicht in Sicht.
Dass die vergangenen Wochen extrem regenarm waren, davon zeugen auch die oberbergischen Talsperren. Vor allem die Aggertalsperre ist inzwischen weit von einem „Vollstau“ entfernt, wie man ihn noch vor Jahren nach dem Winter kannte, wenn der Schnee geschmolzen war. Auf der Homepage des Aggerverbands kann man die Füllstände seiner drei Talsperren verfolgen. Für die Aggertalsperre werden am Montagmittag nur noch 57 Prozent angezeigt – Tendenz weiter fallend. Die benachbarte Genkeltalsperre ist immerhin zu 75 Prozent gefüllt, genau wie die Wiehltalsperre. Beide sind (im Gegensatz zur Aggertalsperre) für die Trinkwasserversorgung zuständig.
Pressesprecher des Aggerverbands: „Keinen Grund für Panik“
Und so zeigt sich Axel Blüm, Aggerverbands-Pressesprecher, nach Rücksprache mit den Verantwortlichen im Haus durchaus entspannt. „Ja, es ist sehr trocken und die Feuerwehren warnen nicht umsonst vor einer akuten Waldbrandgefahr. Doch was die Trinkwasserversorgung angeht, gibt es keinen Grund für Panik.“ Das Jahr 2024 sei im Oberbergischen recht feucht gewesen, entsprechend gut gefüllt seien die Sperren. Talsperren wie die Wiehl seien zudem so gebaut, dass sie auch trotz zwei trockener Jahre die Bevölkerung noch mit Wasser versorgen können. Experten sprechen von einem „Doppeltrockenjahr“.
In einem die Talsperre betreffenden Erläuterungsbericht des Kölner Regierungspräsidenten heißt es: „Als jährliche Wasserabgabe aus der Wiehltalsperre stehen auch unter ungünstigen Bedingungen (Doppeltrockenjahr) rund 20 Millionen Kubikmeter zur Verfügung.“ Axel Blüm sagt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Grund gebe, dass der Aggerverband den Menschen sage, dass sie mit Hinblick auf die Trockenheit Wasser sparen müssten.
Füllstände des Wupperverbands
Auch der Wupperverband meldet, dass die Wasserversorgung in diesem Jahr sichergestellt ist. In einer Mitteilung heißt es am Montag: „Die Trinkwassertalsperren sind trotz der beiden Trockenmonate Februar und März zurzeit gut gefüllt. Die Hauptsperre der Großen Dhünn-Talsperre im Rheinisch-Bergischen Kreis, der zweitgrößten Trinkwassertalsperre Deutschlands, liegt aktuell bei 62,1 Millionen Kubikmetern (Vollstau 72 Millionen Kubikmeter). Sie ist somit zu 86 Prozent gefüllt.
Die Kerspetalsperre im Märkischen Kreis (Stauvolumen insgesamt 14,18 Millionen Kubikmeter) ist zu 95 Prozent gefüllt. Die dritte Trinkwassertalsperre des Wupperverbands, die Herbringhauser Talsperre bei Wuppertal (Stauvolumen 2,09 Millionen Kubikmeter) ist aktuell zu 73 Prozent gefüllt. Auch bei einem trockenen Sommer 2025 ist aus diesen Talsperren die Rohwasserbereitstellung für die Trinkwasserversorgung sichergestellt, so der Wupperverband. Nach dem trockenen Februar folgte nun ein sehr trockener März. An der Messstelle Bevertalsperre ist dies die zweittrockenste Periode seit 118 Jahren Datenaufzeichnung.