Die Sparkasse Gummersbach will ihr Geschäftsstellennetz neu ausrichten. Aus Bergneustadt wird Kritik laut, dass der Stadtrat nicht informiert worden ist.
Viel KritikSparkasse Gummersbach schließt drei Standorte

Frank Grebe (mitte) gemeinsam mit den Vorstandskollegen der Sparkasse Gummersbach
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Für 80 Prozent der Kunden der Sparkasse Gummersbach wird sich nach der Neuausrichtung des Filialnetzes nichts ab dem kommenden Januar ändern. 15 Prozent müssen sich auf neue Öffnungszeiten an ihrem Standort einstellen. Lediglich fünf Prozent der Kunden seien von Schließungen betroffen. Das hat der Vorstand der Sparkasse am Donnerstagmittag bekannt gegeben, mit Verweis auf ein immer weniger in Präsenz stattfindendes Kundenverhalten.
Digitale Angebote würden schon jetzt gut angenommen und sollen weiter ausgebaut werden. Pro Monat würden im Kunden-Service-Center 10.000 Anrufe bearbeitet. Und obwohl drei Filialen geschlossen werden, sei das Netz der Sparkasse noch immer eines der dichtesten im Rheinland.
Fililalen in Windhagen, Wiehl-Bomig und Marienhagen werden aufgegeben
Nachdem im Vorfeld die geplanten Änderungen für das Filialnetz der Sparkasse durchgesickert waren, war schon mit drastischen Schritten gerechnet worden. Doch Sparkassendirektor Frank Grebe gab als Vorstandsvorsitzender am Donnerstagmittag mit seinen Kollegen Dirk Steinbach und Mario Scheidt im Grunde Entwarnung. Im Ergebnis sieht es so aus, dass die Standorte Windhagen (Gummersbach) sowie die SB-Filialen Bomig (Wiehl) und Marienhagen geschlossen werden.
Die beiden SB-Standorte vor allem auch mit Hinblick auf deren Lage zur Autobahn, die sie in den Fokus von Automatensprengungen rücken könnte, wie Grebe sagte. In eine solche SB-Filiale umgewandelt werden die Standorte in Lantenbach und Hülsenbusch (beide Gummersbach) sowie der auf dem Hackenberg. Die sich abzeichnenden Veränderungen dort hatte FDP-Ratsherr Wolfgang Lenz im Vorfeld publik werden lassen.
Grebe sagte, dass die eingeweihten Gremiumsmitglieder laut Sparkassenrecht zur Verschwiegenheit verpflichtet waren. „Und wenn ein Problem entsteht, hilft fragen“, kommentierte er das Vorgehen des Bergneustädter Liberalen. Grebe betonte, dass die jetzt beschlossene Struktur – übrigens die erste Anpassung nach zehn Jahren – keineswegs in Stein gemeißelt sei. Am Ende entscheide das Verhalten der Kunden: „Die stimmen mit den Füßen ab“, so der Sparkassendirektor.
Öffnungszeiten werden an sechs Standorten verkürzt
Auf eine Reduzierung der Öffnungszeiten einstellen müssen sich die Kunden in Bernberg, Derschlag, Niederseßmar, Wiedenest, Drabenderhöhe und Oberwiehl. Nichts ändert sich für die Standorte Gummersbach Hauptstelle, Strombach, Bergneustadt Hauptstelle, Bielstein, Dieringhausen, Nümbrecht, sowie die SB-Standorte Gummersbach Rathaus, Gummersbach Forum und Winterborn.
Unter der Leitung von Udo Wiesener war das jetzt präsentierte Konzept in den vergangenen anderthalb Jahren erarbeitet worden, ehe es nun durch die Gremien gehen musste. Grebe machte deutlich, dass man bei allen Überlegungen auch dem Umstand Rechnung getragen habe, dass in Deutschland nach wie vor noch viel Bargeld genutzt werde. Daher sei das Netz der Geldautomaten immer noch hoch.
Dass die Sparkasse Gummersbach auch nach ihrer Neuausrichtung für die Region von großer Wichtigkeit ist, betonte Grebe und verwies auf die hohe Eigenheimquote in der Region und die hohe Zahl der inhabergeführten Unternehmen. In Zeiten von steigenden Zinsen und Energiepreisen wüssten die Kunden, dass sie in der Sparkasse einen Ansprechpartner hätten. „Die Leute wissen, dass sie bei uns mit ihren persönlichen Interessen vertreten sind.“