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Sanierung in GummersbachDie Mühle von Dümmlinghausen klappert wieder

Lesezeit 3 Minuten
Mühle in Dümmlinghausen mit neuem Mühlrad.

Die Dümmlinghauser Mühle erstrahlt im neuen Glanz. Das Mühlrad wurde komplett erneuert.

Drei Jahre Arbeit, gut 400.000 Euro Landesmittel und etliche Stunden Ehrenamt wurden investiert für die Mühle in Dümmlinghausen.

Generationen von Menschen aus dem Raum Gummersbach haben mindestens schon einmal in ihrem Leben in der Dümmlinghauser Mühle gefeiert. Sei es ihr Abi oder einen runden Geburtstag. Für viele andere sind die beinahe schon legendären Jazzfrühschoppen zu einem Inbegriff für die Mühle geworden. Doch, wen wundert’s, die Mühle war in die Jahre gekommen. Nicht nur das Mühlwerk, sondern auch das Mühlrad und nicht zuletzt das Fachwerkgebäude, das wesentlich jünger ist als das historische Mühlwerk, mussten von Grund auf saniert werden.

Im Innern wurde das historische Mühlwerk überholt. Das Ergebnis schauten sich am Montag Jürgen Hefner (l.) und Uwe Jacobs an.

Obwohl die Sanierung vom Land mit 429.000 Euro und damit in einer Höhe von 90 Prozent der angenommenen Kosten gefördert wurde, war die Sanierung für den Dorfgemeinschafts- und Gartenbauverein Dümmlinghausen, Hesselbach, Bernberg ein Kraftakt. Denn: Für den kleinen Verein war dieses Vorhaben schon eine Hausnummer, wie Uwe Jacobs sagt. Die ehrenamtlich geleisteten Stunden seien unbezahlbar. Das lobt auch Jürgen Hefner, Technischer Beigeordneter der Stadt und Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft. Die Mühle gehört der städtischen Gesellschaft, sodass der Verein auch von dort regelmäßig Unterstützung bekommt.

Blick in das historische Mühlwerk.

Das Herzstück der Mühle: das historische Mühlwerk.

Allerdings ist auch klar, dass das Projekt ohne die Spenden und das Sponsoring aus Wirtschaft nicht zu stemmen gewesen wäre. Daher gilt der Dank der Verantwortlichen der Sparkasse, der Firma Kind oder der BPW in Wiehl. Hilfe kam auch von einem befreundeten Installateur, der, wie Jacobs sagt, gar nicht im Verein sei, diesem aber bei den Sanitäranlagen großzügig unterstützt habe. Durch einen glücklichen Zufall kam der Verein an neue, gebrauchte Stühle: Weil die Bestuhlung im evangelischen Gemeindezentrum in Kotthausen nicht mehr benötigt wurde, konnte diese als Spende ins Tal nach Dümmlinghausen weitergegeben werden.

Mühle ist jetzt auch behindertengerecht

In den letzten drei Jahren wurde also die gesamte Mühlenanlage von Grund auf überholt, dabei auch behindertengerecht gemacht, sodass am kommenden Wochenende nach getaner Arbeit gefeiert werden soll. Uwe Jacobs und Jürgen Hefner, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, der die Mühle gehört, gingen mit dieser Zeitung schon einmal vorab durch die inzwischen wieder toll anmutende Anlage. Dabei öffnete Jacobs auch den Schieber des weiter oberhalb liegenden Teiches, sodass das Mühlrad in Gang und das Mühlwerk in Schwung kam.

Räder greifen mit hoher Präzision ineinander

Das Mühlrad selbst war so marode, dass es komplett erneuert werden musste. Mit welcher Präzision nun die Räder in Gang kommen, ist faszinierend. So viel kann jetzt schon verraten werden: Wer am Sonntag den Weg an die Mühle findet, wird unter Garantie nicht enttäuscht sein. Zu m Verweilen dürfte dabei auch die Außenanlage einladen. Für das Bergische Land typische dicke Grauwackesteine wurden gleich vis a vis des Mühlrades zu einer terrassenförmigen Sitzgruppe angeordnet.

Und was plant der Verein mit seinem neuen Schmuckstück? Auf der Internetseite sind bereits Ideen zu lesen, wie eine Nutzung aussehen kann: „Ein Ort zum Lernen, ein Ort zum Feiern, ein Ort zum Spielen, ein Ort für uns, ein Ort für unsere Stadt, ein Ort für Besucher aus der Ferne, ein Ort für Alle“, ist dort zu lesen.

Im Innern der Mühle hängen Schilder, die mit möglichen Aktivitäten bereits beschriftet sind. Was fehlt, sind die Menschen, die Verantwortung übernehmen wollen und sich so wie die ehrenamtlichen Mühlenbauer für die Allgemeinheit einbringen wollen. Wer mitmachen will, kann sich melden.


Eröffnung der alten Mühle in Dümmlinghausen am 17. August

Am Sonntag wird die alte Mühle in Dümmlinghausen um 14 Uhr nach mehr als drei Jahren Sanierung wieder eröffnet und steht Alt und Jung fortan wieder für vielfältige Aktivitäten zur Verfügung.

Der Dorfgemeinschafts- und Gartenbauverein will den Tag mit den Menschen verbringen, die in unterschiedlichster Form dazu beigetragen haben, dass das Kleinod am Hesselbach wieder in einem neuen Glanz erstrahlen kann.