Über den Zustand der Akademiefassade der Agewis wurde in der Politik viel diskutiert. Jetzt ist die Sanierung im Gang.
SanierungAkademiefassade in Gummersbach ist marode
Das verhüllte Gebäude auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände hat nichts mit der legendären Kunst des Künstlerehepaars Christo und Jeanne-Claude zu tun, das 1995 unter anderem den Berliner Reichstag verhüllte. In der Kreisstadt geht es vielmehr um die schon seit geraumer Zeit anstehende Sanierung der Fassade des ersten Agewis-Gebäudes, mit der vor knapp zwei Wochen losgelegt wurde.
Grund für die Arbeiten ist, dass die Fassade nicht ordnungsgemäß angebracht worden sei bei der Erstherstellung, wie Kreisdirektor Klaus Grootens auf Nachfrage dieser Zeitung noch einmal erläutert. 'Das hatte zur Folge, dass sich immer mehr Schäden wie Rissbildungen an den Putzflächen offenbarten. Ärgerlich für die Agewis bzw. den Oberbergischen Kreis: Die Baumängel wurden erst erkannt, nachdem die Gewährleistungsfrist verstrichen war. Sprich: Der Kreis muss die Sanierung aus der eigenen Kasse bestreiten. Diesbezüglich hatte die Politik in den zuständigen Gremien immer wieder drauf gedrungen, zu klären, ob der Bauunternehmer nicht doch noch für Regressansprüche herangezogen werden könne.
Kreisdirektor hofft, dass die Baukosten noch sinken
Doch das konnte er nicht und der Kreis hat schon vor geraumer Zeit damit begonnen, Rückstellungen zu bilden, wie Grootens weiter erläutert. Aktuell wird die alte Fassade herunter geholt. Große Container-Laster kommen und gehen, damit der Bauschutt abtransportiert wird. Mitte Oktober, so ist laut Grootens der Plan, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dieser Zeitplan sei mit dem Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg (GBZ) so abgesprochen worden. Für die Sanierung hat der Oberbergische Kreis eine Summe 530 000 Euro in den entsprechenden Haushalt eingestellt. Grootens hofft allerdings, dass die Arbeiten schon für 400 000 Euro erledigt sind.
Darauf angesprochen, dass sich das für Kommunen und Kreise verbindliche öffentliche Ausschreibungsverfahren am Ende nicht bewähre, weil ja der günstigste Anbieter genommen werden muss, sagt der Kreisdirektor, dass dieses Feld ein „schweres Thema“ sei. Als Privatmann könne man ein Bauvorhaben ganz anders angehen. Doch bei öffentlichen Ausschreibungen sei der Grundsatz der Gleichbehandlung der Unternehmen zu berücksichtigen. „Das erschwert das Bauen ungemein“, räumt Grootens ein. Anders sei das, wenn man den Bauunternehmer kenne und ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm habe.
Während die Fassade von Agewis I nun wieder in Stand gebracht wird, laufen bereits die Vorbereitungen für Agewis III auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Steinmüllerallee. Geplant ist ein viergeschossiges Akademiegebäude mit einer Grundfläche von rund 800 Quadratmetern .