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Risse im Putz und NagerGummersbacher Agewis braucht eine neue Fassade

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Deutlich sichtbar sind die Schäden in der Putzfassade. Zudem haben sich ungebetene Gäste eingenistet, die sich das Dämmmaterial schmecken lassen und ihren Nachwuchs dort großziehen.

Gummersbach – Noch keine zehn Jahre alt und schon ein Sanierungskandidat – und ein Fall für die Gerichte: Das erst 2011 in Betrieb genommene Gebäude der Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (Agewis) auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände hat erhebliche Probleme mit seiner äußeren Hülle: Die Putzfassade weist schwere Schäden auf. An Fensterabschlüssen und am Sockel sind deutliche Risse zu sehen.

Obendrein haben sich ungebetene Gäste eingenistet, die sich das Dämmmaterial unter dem Putz schmecken lassen und ihren Nachwuchs dort großziehen. Auch ein Kammerjäger hat es nicht geschafft, die Nager zu verjagen. „Die kriegen wir da nicht raus“, sagt Gabriele Keil-Riegert, die Chefin der Liegenschaftsabteilung des Kreises.

Inzwischen wurde an einigen Stellen bereits versucht, die Fassade zu sanieren. Aber das bringt zusätzliche Probleme: Werden die Schäden beseitigt, müssen bei der Sanierung die aktuellen Vorgaben des Brandschutzes eingehalten werden, die sich in den letzten Jahren deutlich verschärft haben.

Kostenpunkt: 400 000 Euro

Das bedeutet für die Agewis-Fassade, dass mindestens drei zusätzliche Brandriegel zur Trennung der Etagen als Brandabschnitte eingebaut werden müssen. Dabei aber erlischt der Bestandsschutz. Ein Gewährleistungsanspruch gegenüber dem Fassadenbauer ist verjährt, hieß es jetzt im Kreisbauausschuss. Im Zuge des Gerichtsverfahrens habe man sich vergleichen können, sagt Keil-Riegert. Allerdings, so hieß es weiter im Kreisbauausschuss, sei das Unternehmen inzwischen insolvent.

Bleibt dem Kreis also nur die Totalsanierung der kompletten Fassade, schließlich will man dem Gesundheits- und Bildungszentrum des Kreiskrankenhauses Gummersbach (GBZ), das die Immobile demnächst bezieht, ein ordentliches Gebäude übergeben. Kostenpunkt: 400 000 Euro. Dabei soll auch das Dämmmaterial gegen Steinwolle ausgetauscht werden. Die mögen die Nager nicht.

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Planmäßig läuft’s bislang mit Agewis II, dem Gebäude, das an der Steinmüllerallee gleich gegenüber entsteht: Nachdem für das Aufstellen der 72 Raummodule laut Baudezernent Felix Ammann die erste spezielle Bauartengenehmigung in NRW überhaupt durch das Düsseldorfer Bauministerium erteilt wurde, ist das künftige Akademiegebäude zusammengesetzt.

Innenausbau, der Ausbau der Gebäudetechnik und das Herrichten der Außenanlage sollen bis Oktober abgeschlossen sein, am 30. Oktober soll die Übergabe erfolgen. Anschließend zieht die Agewis dort ein und ihr alter Standort (Agewis 1) wird von der Krankenpflegeschule GBZ übernommen.