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Pflegelernzentrum in GummersbachKrankenpflegeschule und Agewis unter einem Dach

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Auf der freien Fläche direkt gegenüber der Agewis-Akademie soll das neue Pflege-Ausbildungszentrum entstehen.

Gummersbach – Die Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (Agewis) und das Gesundheits- und Bildungszentrum (GBZ) am Klinikum Oberberg sollen Nachbarn werden. Der Kreis hat vor, seinen beiden Tochterunternehmen ein gemeinsames neues Ausbildungszentrum auf dem Steinmüllergelände zu bauen – unmittelbar gegenüber dem heutigen Agewis-Sitz.

Zwei der in ersten Überlegungen auf sechs Millionen Euro geschätzten Baukosten steuert der Kreis aus den 4,5 Millionen bei, die er aus dem Kommunalinvestitionspaket des Bundes erhält. Zwischen zwei und drei Millionen soll das Klinikum Oberberg beitragen, die fehlende Million soll über Kredite aufgebracht werden. Im Agewis-Beirat wurden die Pläne jetzt erstmals kurz vorgestellt.

Die Agewis, 2011 in ihr Domizil an der Steinmülleralle eingezogen, platzt nicht erst seit gestern aus allen Nähten. Ins Berufskolleg nach Dieringhausen ausgelagert werden mussten bereits die Weiterbildungskurse zum Notfallsanitäter, berichtete Akademiechefin Ursula Kriesten. Aktuell 280 Teilnehmer hat die Altenpflegeschule, hinzu kommen weitere 250 Teilnehmer an den diversen Fort- und Weiterbildungsangeboten der Agewis.

Verschärfte Raumnot

Die große Nachfrage nach Ausbildungsangeboten in der Altenpflege und die neue Rettungsfachschule verschärfen die Raumnot. 8659 Unterrichtsstunden wurden 2015 erteilt, im laufenden Jahr werden es schon mehr als 11 700 sein.

Die Akademie arbeitet derzeit auf 1500 Quadratmetern, der ihr zugedachte Teil im Neubau soll noch einmal genauso groß werden.

Das GBZ bietet in seiner Krankenpflegeschule am Klinikum in Gummersbach und an vier weiteren Standorten bislang 200 Ausbildungsplätze in der Krankenpflege, 25 in der Pflegeassistenz und 75 zum operationstechnischen Assistenten. Dazu kommen 100 Weiterbildungsplätze in den Bereichen Intensiv- und Anästhesiepflege.

Nach Angaben von GBZ-Leiter Dirk Broß durchlaufen pro Jahr 3300 Teilnehmer eines der betrieblichen Fortbildungsangebote. Ebenso wie die Agewis hat das GBZ einen Einzugsbereich, der inzwischen weit über das Oberbergische hinausgeht. Dass künftig weite Teile der Pflegeausbildung generalisiert werden, also wesentliche Lerninhalte bei Kinder-, Krankenhaus- oder Altenpflegern gleich sein sollen, hat den Kreis darin bestärkt, die Krankenpflegeschule am Klinikum und die Agewis unter einem Dach zu vereinen.

So könnten möglichst große Synergieeffekte entstehen, sagt Kreiskämmerer und Agewis-Betriebsleiter Klaus Grootens.

Während CDU und FDP den Plänen positiv gegenüberstehen, würde die SPD, wie schon im Kreistag von ihr dargestellt, die kompletten 4,5 Millionen Euro lieber in die kreiseigenen Krankenhäuser stecken.