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Kooperation an Wupper und AggerOberberg will demnächst mit KI vor Hochwasser warnen

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Feuerwehrleute stehen auf einem überfluteten Campingplatz.

Im Juli 2021 traf das Hochwasser zum Beispiel den Campingplatz in Bielstein mit Wucht.

Im Januar 2023 haben Landkreise und Wasserverbände einen besseren Hochwasserschutz an Wupper und Agger verabredet. Nun werden erste Ideen umgesetzt.

Hochwasser macht nicht an Kreisgrenzen Halt und schert sich auch nicht um behördliche Zuständigkeiten – in der Region haben Bürgerschaft und Verwaltungen das spätestens beim Juli-Hochwasser 2021 schmerzlich erfahren. Durch den fortschreitenden Klimawandel halten Experten eine Wiederholung der damaligen Lage inzwischen nicht nur für wahrscheinlich – sie räumen entsprechenden Schutzvorkehrungen sogar eine Dringlichkeit ein.

Reaktion auf das Juli-Hochwasser 2021

Als Reaktion auf den Sommer 2021 hat sich der Oberbergische Kreis schließlich mit den Nachbarkreisen Ennepe-Ruhr, und Rhein-Sieg, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, sowie den Städten Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal und auch dem Wupper- und dem Aggerverband zusammengetan. Im Januar 2023 wurde die Kooperation Überflutungsvorsorge an Agger und Wupper (ÜVAW) unterzeichnet.

Im Umweltausschuss gab Oberbergs zuständiger Dezernent Frank Herhaus in dieser Woche einen Überblick zum Stand der Zusammenarbeit. Dabei betonte Herhaus noch einmal das überragende Ziel, Maßnahmen und Lösungen für den Hochwasser- und Starkregenschutz zu erarbeiten, die interkommunal wirken, ohne aber die Zuständigkeit eines Kooperationspartners anzutasten.

Koordinierungsstelle ist in Oberberg eingerichtet

Die Koordinierungsstelle der ÜVAW ist inzwischen beim Oberbergischen Kreis eingerichtet. Außerdem wurden Fachgruppen gebildet, die sich mit dem Hochwasserschutz speziell an der Wupper, Verbesserungen des Meldewesens und dem Aufbau einer digitalen Informationsplattform beschäftigen. Entlang der Wupper haben die Experten mittlerweile Hotspots und vorrangige Maßnahmen identifiziert – und auch die voraussichtlichen Kosten für die Umsetzung vorgelegt: etwa 200 Millionen Euro.

In der Entwicklung befindet sich zudem ein sogenanntes regionales Dashboard, das etwa Krisenstäbe demnächst auf einen Blick über Pegelstände, Bodensättigung, Füllstände der Talsperren, Regenprognosen, aktuelle Wetterdaten und Informationen von Feuerwehr und Kommunen informiert. Ein auf Künstlicher Intelligenz basiertes Tool soll eingehende Daten ständig auswerten und Warnungen der Bevölkerung vorbereiten.