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Zweite LigaFür den VfL Gummersbach zählen nur noch Siege

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Nach einem Kinnhaken des Lübbeckers Yannick Dräger ging Timm Schneider zu Boden. Die Rote Karte dafür kassierte anschließend Dominik Ebner (r.). Ob der VfL-Kapitän gegen Dormagen wieder dabei ist, wird erst am Freitag entschieden.

Gummersbach – Torhüter Matthias Puhle bringt es auf den Punkt: „Zwar haben wir es jetzt nicht mehr in der eigenen Hand, wollen aber die letzten Spiele gewinnen, so dass wir bereit sind, falls Hamburg oder Lübbecke straucheln.“ Fünf Spieltage vor Saisonende trennt ein Minuspunkt den VfL Gummersbach vom TuS N’Lübbecke und damit vom ersten Aufstiegsplatz, drei Punkte sind es zum HSV Hamburg, dem Tabellenführer der Zweiten Handball-Bundesliga. So müssen die Gummersbacher ihre fünf Partien alle gewinnen, um noch eine Chance auf den Aufstieg zu haben. Beginnen kann die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson damit am Freitag, 19 Uhr, im Mittelrheinderby gegen den TSV Bayer Dormagen in der Schwalbe-Arena.

Gespielt wird weiterhin ohne Zuschauer, da die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag noch einmal knapp über 50 lag. Ob Kapitän Timm Schneider wieder mit von der Partie ist, entscheidet die Abschlussuntersuchung am Freitagmorgen, 8 Uhr. Schneider war bei der 27:35-Niederlage im Spitzenspiel gegen Lübbecke bereits in der zweiten Minute ausgeknockt worden. Er war kurz bewusstlos und wurde völlig benommen vom Spielfeld geführt. Mit starken Kopfschmerzen und einem hohen Druck auf den Augen kehrte er noch in der ersten Halbzeit zurück. „Im Nachhinein muss ich sagen, dass es nicht meine schlaueste Entscheidung war, noch einmal auf den Platz zu kommen“, sagt Schneider. Dass er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, zeigte die Untersuchung im Krankenhaus. Damit bekam Schneider Trainingsverbot.

Gegen Tabellenfünften schwer getan

Offen ist auch die Frage, ob Raul Santos, der aufgrund von muskulären Problemen im rechten Oberschenkel gegen Lübbecke pausieren musste, wieder dabei ist.

Gegen den Tabellenfünften hatten sich die Gummersbacher im Hinspiel zum Jahreswechsel beim 24:24 sehr schwer getan. Damals traten die Dormagener mit dem Selbstbewusstsein von drei Erfolgen gegen einen VfL an, der bis dahin nur ein Spiel verloren hatte. Nun muss sich zeigen, wie Gummersbach die deutliche Niederlage gegen Lübbecke verarbeitet hat. Kurz vor Schluss lag der VfL mit zwölf Toren zurück und bis auf Lukas Blohme schien sich kaum einer noch gegen sein Schicksal aufzulehnen.

„Vielleicht hat der Schreckmoment mit Timm Schneider direkt zu Beginn der Partie dazu beigetragen, dass wir in der ein oder anderen Aktion nicht konsequent genug zum Tor gegangen sind“, vermutet Puhle. „Aber über das gesamte Spiel betrachtet, haben wir nicht 100 Prozent unseres Leistungspotential erreicht.“ Dem stimmt Timm Schneider zu, vor allem die Abwehr, das Paradestück der vergangenen Monate, habe nicht so konsequent gearbeitet wie zuvor. So muss am Freitag alles passen, damit sich der VfL im Saisonendspurt noch die Option für den Aufstieg offen hält.