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Neuer BusbahnhofDerschlager ZOB fünf Monate früher fertig als geplant

Lesezeit 4 Minuten
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Blick von oben:  Der neue Zentrale Omnibusbahnhof im Gummersbacher Stadtteil Derschlag bietet den Fahrgästen mehr Sicherheit, Service  und Komfort. 

Gummersbach-Derschlag – Ab Mittwoch geht der neue Busbahnhof im Gummersbacher Ortsteil Derschlag offiziell in Betrieb. Dass das mehrere Monate vor der ursprünglich anvisierten Fertigstellung im April 2020 passiert, erhöhte die Freude all derer, die am Dienstagvormittag zur Einweihung gekommen waren.

1,2 Millionen Euro hat die Stadt investiert, herausgekommen sei mehr als ein ZOB, wie der Zentrale Omnibusbahnhof im Verkehrsdeutsch heißt. Bürgermeister Frank Helmenstein spricht von einer Mobilitätsstation mit überdachten Wartebereichen, einem kleinen Fahrradparkhaus für zwölf Räder mit einer noch zu montierenden Lademöglichkeit für E-Bikes und demnächst auch einer Ladestation für Elektroautos.

Das mache nicht nur den Stadtteil Derschlag attraktiver, sondern sei auch ein wichtiger Baustein zur Förderung nachhaltiger Mobilität im Rahmen der städtischen Klimaschutzziele, sagte Helmenstein. Sein Dank galt den an Planung und Bau Beteiligten. Bis das Fahrradparkhaus im kommenden Frühjahr mit einer Chipkarte oder einer PIN-Nummer verschließbar sein wird, können Nutzer sich bei der Stadt gegen ein Pfand einen Schlüssel dafür geben lassen.

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Gemeinsame Sache mit der Schere:  Mit vereinten Kräften wurde der neue Derschlager Busbahnhof am Dienstag eingeweiht. Ab heute halten die Busse dort. 

Der neue Busbahnhof ist etwas kleiner als sein Vorgänger, vier Busse passen aber immer noch nebeneinander hinein. Sechs Haltstellen gibt es, darunter eine für einen langen Gelenkbus. Der ZOB ist barrierefrei, die Bordsteine sind so hoch, dass die Fahrgäste praktisch ebenerdig in die Busse gelangen.

Für Sehbehinderte wurde ein taktiles Leitsystem mit unterschiedlich geformten Bodenbelägen eingebaut. Energiesparende LED-Leuchten und attraktive Grünflächen runden das Gesamtbild ab.

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Ist der ZOB Derschlag für den Bürgermeister Teil eines städtischen Mobilitätskonzeptes, so ist er für Norbert Reinkober, den Chef des Nahverkehr Rheinland (NVR), Teil eines regionalen Konzeptes, mit dessen Umsetzung man künftig mit einem OVAG-Ticket nicht nur Busse und Bahnen im Großraum Köln nutzen kann, sondern in Zukunft auch Fahrräder mieten oder am Car-Sharing teilnehmen können soll.

Das ist noch alles Zukunftsmusik. Für OVAG-Chef Karl-Heinz Schütz war viel wichtiger, dass nach dem Südring, der monatelangen Sperrung der Krankenhauszufahrt über die Gummersbacher Breckow-Allee und der Reparatur der Westtangente mit der Eröffnung des Busbahnhofs wieder Ruhe in seine Fahrpläne kommt: „Das hat uns Nerven und Geld gekostet, aber jetzt ist das Chaos ist endlich vorbei.“ Ab Dienstag sind die Busse wieder zwischen zwei und drei Minuten schneller durch Derschlag.

Alte Ampelschaltung kehrt modifiziert zurück

Wenn in wenigen Tagen die Baustellenampel an der Kreuzung in Derschlag abgebaut wird, wird es doch wieder zu der alten Verkehrsführung kommen. Auch wird die neue Ampelschaltung nicht beibehalten, mit der die Derschlager während der Großbaustelle auf dem Südring im benachbarten Bergneustadt so zufrieden waren.

Allerdings soll die alte Schaltung modifiziert werden. Das hat Gummersbachs Verkehrsplaner Uwe Winheller am Dienstag am Rand der Busbahnhof-Einweihung erklärt.

Tatsächlich nutzten jetzt mehr Fahrzeuge die Derschlager Kreuzung als zur Zeit der Baustelle in Bergneustadt, die Staus sind zahlreich, die Beschwerden im Rathaus auch: „Alle, die sich damals einen anderen Weg gesucht haben, fahren jetzt wieder über Derschlag. Das schafft die Baustellenschaltung nicht“, sagt Winheller. Mehrfach habe man schon nachjustiert. Vergeblich.

Auch die Verkehrsführung wird wieder so eingerichtet wie vor der Südring-Umleitung. Mit einer Ausnahme: Linksabbieger aus Richtung Gummersbach bekommen zusammen mit den Linksabbiegern aus Richtung Bergneustadt in Richtung Autobahnzubringer eine gemeinsame Grünphase. (kn)

Die provisorischen Bushaltestellen, die für die Dauer der Bauarbeiten auf dem Schützenfestplatz eingerichtet worden waren, werden jetzt abgebaut. Beleuchtung und befestigte Flächen bleiben, der Platz kann jetzt wieder zum Parken genutzt werden.

Die Einweihung deutlich vor der Zeit war übrigens nicht der einzige Frühstart: Mitten in der Zeremonie nutzte der erste OVAG-Bus der Linie 301 den neuen ZOB. Als der Fahrer außer den Gästen der Feier aber keine Fahrgäste entdeckte, fuhr er weiter nach Bergneustadt. Ein tatsächlicher Fahrgast wartete allerdings vergeblich an der provisorischen Haltestelle auf dem Schützenplatz und musste dann auf den nächsten 301-er warten.