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Nachfolger-ProblemApothekerkammer kündigt Proteste auch in Oberberg an

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Martina Dammüller sagt, dass sich immer weniger Apotheken die Nacht- und Notdiensten teilen müssen.

Martina Dammüller sagt, dass sich immer weniger Apotheken die Nacht- und Notdiensten teilen müssen.

Zu geringe Honorierung, Lieferengpässe und der sich verschärfende Fachkräftemangel nennen die Apotheker als Gründe.

Die Apothekerkammer Nordrhein deutet weitere Proteste in nächster Zeit an: „Angesichts der seit langem angespannten Lage ist damit zu rechnen, dass die Apotheken ihre Proteste in diesem Jahr weiter intensivieren werden. Im Juni und November vergangenen Jahres hatten sie jeweils an einem Mittwoch geschlossen, um zu demonstrieren.“ So steht es in einer dieser Tage von der Kammer verbreiteten Pressemitteilung.

Die Apothekerkammer warnt zugleich davor, dass immer weniger Apothekerinnen und Apotheker bereit seien, sich selbstständig zu machen. In der Folge müssten Apotheken immer öfter schließen, ohne einen Nachfolger gefunden zu haben. Seit 1999 sinke deshalb die Zahl der Apotheken in Nordrhein-Westfalen.

Adler-Apotheke in Lindlar hat für immer geschlossen

Auch im Oberbergischen haben Apotheken endgültig geschlossen, berichtet die Sprecherin der oberbergischen Apotheken, Martina Dammüller aus Wipperfürth: Gerade erst, zum Jahresende, hat die Adler-Apotheke in Lindlar dicht gemacht. Im letzten Januar hatte die Ginkgo-Apotheke in Wiehl-Drabenderhöhe geschlossen, 2022 war in Hückeswagen die Geschichte einer Apotheke zu Ende gegangen.

„Zu geringe Honorierung, nicht enden wollende Lieferengpässe, ein sich immer mehr verschärfender Fachkräftemangel – das alles macht es den Inhaberinnen und Inhabern schwer“, wird Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, in der Mitteilung zitiert. Martina Dammüller gibt ihm recht und weist darauf hin, dass sich dadurch immer weniger Apotheken die Nacht- und Notdienste teilen müssen.

Aber auch die Bürokratie macht den Apotheken zu schaffen, berichtet die oberbergische Branchensprecherin DammüllerDammüller. „Wir sind nur noch mit Dokumentationen und Schreiberei beschäftigt“, sagte sie, „man wird bescheuert bei den ganzen Vorgaben.“