Das Acht-Stunden-Rennen von Suzuka ist für den Nümbrechter Motorradrennfahrer Florian Alt ein echtes Saison-Highlight.
Langstrecken-WMMotorradrennfahrer Florian Alt steht vor dem Acht-Stunden-Rennen von Suzuka
Motorradrennfahrer Florian Alt steht vor einem echten Highlight in einer an Höhepunkten nicht armen Saison. Das Acht-Stunden-Rennen von Suzuka in der Langstrecken-Weltmeisterschaft ist in seiner Bedeutung und in seinem Aufkommen an asiatischen Teams nicht zu überbieten. Zudem schicken die großen japanischen Motorradhersteller wie Honda oder Suzuki Werkteams, die für das Ereignis zusammengestellt wurden, ins Rennen. Bridgestone hat extra für Japan Reifen konstruiert, die auf die Verhältnisse in Suzuka zugeschnitten sind.
Nümbrechter tritt bei 95 Prozent Luftfeuchtigkeit an
Unter den europäischen Teams, die an den Start gehen, ist das französische Viltais-Team für das Florian Alt eine Honda fährt. Am Sonntag besteigt die komplette Mannschaft in Paris das Flugzeug Richtung Japan. Der Dienstag dient der Akklimatisierung.
„Es herrschen 35 Grad im Schatten und eine Luftfeuchtigkeit von 95 Prozent“, sagt Alt. Selbst in der Nacht kühle es sich nicht auf unter 29 Grad ab. „Man tritt aus dem Flughafengebäude und läuft vor eine Wand aus Wasser“, beschreibt der 27-Jährige die klimatischen Verhältnisse, die er 2019 zum ersten Mal kennenlernte, ehe durch die Corona-Pandemie sein Team nicht mehr teilnehmen konnte.
Florian Alt zum ersten Mal mit Honda in Suzuka
Während die Konkurrenten vor drei Wochen zum Testen nach Suzuka geflogen waren, verzichtete das französische Privatteam von Alt aus Kostengründen auf die Reise. „Wir sind damit mit unserer Honda zum ersten Mal auf der Strecke“, sagt der Nümbrechter.
„Ich bin gespannt, wie sich die Pirelli auf dem Kurs machen“, nennt Florian Alt einen Unterschied zum Honda-Werkteam. Bridgestone entwickelte dort die Reifen in Kombination mit dem Motorrad. „Das Gerüst des Reifens ist sehr steif und trotz der kleinen Auflagefläche besitzt der Reifen eine höhere Haltbarkeit.“ Mit 2:04,8 Minuten habe das Honda-Team einen neuen Streckenrekord aufgestellt.
Ein gekühlter Pool steht jedem Team zur Verfügung
Da habe sein Team auf Pirelli gegenüber den Reifen von Bridgestone einen deutlichen Nachteil. Überhaupt sei es für die wenigen europäischen Teams schwierig, sich gegen die Übermacht der asiatischen Konkurrenz zu behaupten. „Wenn wir mit Punkten nach Hause kommen, wäre das schon ein Erfolg“, so Alt. Das Rennen ist besonders für Honda ein echtes Prestigeobjekt, gehört der 5,821 Kilometer lange Kurs doch dem Motorradhersteller. Beim letzten Rennen waren unter den ersten Zehn acht Honda-Teams.
Mitarbeitern von Honda bietet der Konzern die Chance, dass sie am Rennwochenende bei den Teams sein können. Und diese unterstützen, indem sie den Pool, der für jedes Team aufgebaut ist, kühlen, die beiden Kühlstationen betreuen, die Lederkombis der Fahrer zwischen deren Einsätzen trocknen und sie vor dem nächsten Stint wieder kühlen. Zudem hat jeder Rennfahrer einen eigenen Shuttle-Service.
Mittwoch stehen für Florian Alt die ersten Testfahrten an
Dazu kommt die Begeisterung der Fans auf den Tribünen, die sich besonders in der Dreiviertelstunde zeigt, die das Rennen in der Nacht stattfindet. „Alle haben LED-Leuchten dabei, die Tribünen erstrahlen in den Farben der Teams, Rot für Honda oder Grün für Kawasaki“, erzählt der 27-Jährige. Mit einem spektakulären Feuerwerk, bei dem man das Gefühl habe, Suzuka bebe, ende der Renntag.
Bis dahin ist für Alt und sein Team noch viel zu tun. Mittwoch stehen die ersten Tests an, es folgen die Qualifyings, ehe am Sonntag das Rennen gestartet wird. Die kompletten acht Stunden zeigt Servus TV im Live-Stream.
Bodo Ramelow gratuliert dem Nümbrechter zum Sieg
Erfolgreich unterwegs ist Florian Alt in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM), in der er die Superbike-Klasse nach dem Sieg und Platz drei am vergangenen Rennwochenende in Schleiz deutlich anführt. Auf der Superbike war es sein erster Sieg in Schleiz überhaupt.
An der Tabellenführung wird sich auch nichts ändern, wenn er – statt in der IDM in Spielberg zu starten – am Sonntag, 6. August, in Suzuka fährt. Höchstens 50 Punkte werden auf dem Red Bull-Ring verteilt. 70 hat Florian Alt Vorsprung auf den Zweitplatzierten Ilya Mikhalchik, der ebenfalls in Japan am Start ist. Und der Drittplatzierte Hannes Soomer , der in Spielberg fährt, liegt 75 Punkte zurück.
In Schleiz wurde im Rahmen der IDM das 100-jährige Bestehen gefeiert. 32 000 Zuschauer säumten die Strecke und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow überreichte den Siegerpokal.