Offiziell eröffnet wurde am Donnerstag, 28. November, die neue Ergotherapieschule am Klinikum Oberberg.
Erstes SemesterKlinikum Oberberg startet Lehrbetrieb seiner Therapieschule in Gummersbach
Die neue Ergotherapieschule des Klinikums Oberberg ist am Donnerstag mit den Schülern des ersten Ausbildungssemesters eröffnet worden. Nach der Begrüßung durch Institutsleiterin Maria Andreacchi gab Geschäftsführer Magnus Kriesten einen Einblick über die Hintergründe. Ausschlaggebend für die Gründung sei die Mangelsituation in den Pflegeberufen gewesen, so Kriesten: „Derzeit gibt es 2,2 offene Stellen für jeden Bewerber.“ Momentan seien bereits mehr als 300 Schüler am Gesundheits- und Bildungszentrum Oberberg (GBZ) in der Ausbildung: „Und jetzt kommen noch einmal rund 30 für Ergotherapie hinzu.“
Gearbeitet wird in der Therapieschule mit modernsten Methoden
„Wir arbeiten mit modernsten Methoden“, erklärte Andreacchi, digitales Lernen gehöre dazu. „Unsere Stärke ist die Interdisziplinarität von Anfang an.“ Das sei wichtig im Bereich der Ergotherapie, die den Menschen ganzheitlich sehe und daher der Kontakt zu den verschiedensten Spezialisten erforderlich sei: „Wir sind hier nicht nur ein Ort des Lernens, sondern vor allem auch einer der Zusammenarbeit.“
Prof. Franz Blaes, neurologischer Chefarzt des Klinikums, schilderte, warum er gerne die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen habe. Vor sieben Jahren habe er sich als Trainer einer Damenfußballmannschaft den Mittelfinger verletzt. Die chirurgische Ambulanz habe ihm lediglich eine 50-prozentige Chance eingeräumt, dass der Finger wieder voll beweglich sein würde: „Daraufhin habe ich Ergotherapie gemacht und nach drei Monaten war alles wieder wie früher.“
Als Projektleiter stellten sich Nadine Köhler und Jörg Büscher vor. Büscher berichtete vom Beginn des Projekts im Dezember letzten Jahres. Damals habe es nichts außer der Idee gegeben und er habe gedacht: „Das schaffen wir niemals bis zum Herbst 2024.“ Ein wichtiger Unterschied zu anderen Schulen sei, dass sie an das Klinikum angeschlossen ist und es daher für die Schüler auch eine Ausbildungsvergütung gibt.
Seine Kollegin Nadine Köhler gab einen Überblick über die dreijährige Ausbildung, an deren Ende eine staatliche Abschlussprüfung steht. Ein Unterscheidungsmerkmal zu ähnlichen Lehrgängen sei, dass bereits im ersten Ausbildungsjahr mit Patienten gearbeitet werde: „Ganz wichtig ist uns dabei das wertschätzende Miteinander.“