Zum zweiten Mal gastierte das Streetfood-Festival in Gummersbach. 25 Stände boten im Stadtgarten Internationales aus der schnellen Küche.
Streetfood-FestivalKöstliche Sauereien in Gummersbachs Stadtgarten
Sich Bissen für Bissen ein bisschen mehr einzusauen, das gehört bei Streetfood zum guten Ton. Und mit dem „Bacon Bomb Burger“ von Fabio Neuenhaus und Robert Prokurat geht das ganz hervorragend: Gute 180 Gramm bringt der Fleischklops zwischen den Hälften eines hausgemachten Brötchens auf die Waage, dick umwickelt mit Speck ist das saftige Burgerpatty, darauf und darunter finden sich Salat, Zwiebeln Tomatenmarmelade und Limetten-Mayo. Und das ist auch Deutschlands Beitrag für das Finale des „European Street Food Awards“, des größten Streetfood-Wettbewerbs in Europa, ab 29. September in Saarbrücken.
Vor Saarbrücken aber ist Gummersbach, von Freitagabend an bis Sonntag haben die Langenfelder Neuenhaus und Prokurat ihren „Bacon Bomb Burger“ im Stadtgarten verkauft, dort war das zweite Streetfood-Festival der Kreisstadt – und die Streetfoodfans sind in Scharen gekommen, um sich an 25 Schnellküchen Appetit zu holen und die Finger zu lecken. „Dabei ist die große Streetfood-Welle eigentlich durch“, wundert sich Festival-Chef Kai Harbig und freut sich über den Andrang, Gummersbach ist die 16. von 18 Stationen dieses Küchenzirkus‘. Fast 7500 Hungrige hat Harbig bis zu diesem Sonntagnachmittag bereits gezählt.
600 Burger-Bomben liegen in Gummersbach im Smoker
Rund 30 Speck-Bomben – und damit rund 600 – Burger liegen gerade bei Neuenhaus und Prokurat im Rauch über Buchenholz, und das für sieben bis acht Stunden. „Unser Burger hat sogar Fans, die uns folgen“, verrät Neuenhaus, der für Vegetarier auch einen Bomben-Burger mit Fetakäse und Oliven bereithält.
Überhaupt ist das Angebot an vegetarischen und veganen Speisen in Gummersbach überaus reichhaltig. So auch bei Uwe Feller: Bei einem Urlaub in Quebec hat er einst Kanadas Nationalgericht, die Poutine, kennen und lieben gelernt, heute verkauft der Solinger die Pommes-portionen mit Bratensoße und Käsebrocken an Foodtrucks. „Poutine, das ist das französische Wort für Sauerei“, scherzt Feller, der die quietschenden Cheese Curds des Originals durch Mozzarella ersetzt, weil es die Curds noch nicht gibt in Deutschland. „Die Poutine aber ist bereits bestens bekannt.“
Über Langeweile können sich die iranischen Brüder Kijawasch und Keywan Ezadian aus Hamburg nicht beklagen: Der eine serviert „Mac and Cheese“, Makkaroni in dicker Käsesoße, der andere Korean Corn Dogs: Das sind Hotdog-Würstchen aus Geflügel in dickem Hefeteig am Spieß, Keywan Ezadian packt noch Pommeswürfel oben drauf, streut höllenscharfe Käseflips oder spritzt Sriracha-Mayo darüber. Den eigentlich traditionellen Teig aus Maismehl hat er allerdings durch eben einen aus Hefe ersetzt.
Wie kommt man auf so etwas? „Haben wir bei Instagram gesehen“, verrät Kijawasch Ezadian, der in Australien auf Geschmack an Streetfood gekommen ist und sich nun freut, zum ersten Mal Gummersbach dabei zu sein: „Das ist ein schönes Festival in schöner Umgebung.“